Onetti, Juan Carlos: Leichensammler

Roman.
Übersetzt von Anneliese Botond.
Berlin: Suhrkamp, 2017. st 4848. 310 S., kt., 14,00 €.
O: Juntacadáveres. Montevideo 1964.
978-3-518-46848-7
Übersetzt von Anneliese Botond.
Berlin: Suhrkamp, 2017. st 4848. 310 S., kt., 14,00 €.
O: Juntacadáveres. Montevideo 1964.
978-3-518-46848-7
Einen Traum will er verwirklichen, seine Vorstellung von Vollkommenheit: die Einrichtung eines perfekten Bordells. Aus der Großstadt hat der Zuhälter Larsen, genannt „Leichensammler“, drei Prostituierte nach Santa María gebracht, und tatsächlich wird das an der Küste geführte Freudenhaus schnell zum Skandalerfolg unter den Männern der Stadt. Doch in Pfarrer Bergner erwächst Larsen ein Widersacher von gleicher Entschlossenheit. Der zähe und verdeckte Kampf, der am Ende zur Schließung des Hauses führt – Parodie eines Kampfes zwischen „Aufklärung“ und „Obskurantismus“ – spaltet die Stadt und legt ihre Machtstrukturen frei. Eine Parallelhandlung erzählt die verstörende Liebesbeziehung des jungen Jorge Malabia zu Julita, der Witwe seines Bruders. (Verlagsinformation)
Anneliese Botond (*1922) war Übersetzerin und Lektorin für lateinamerikanische und französische Literatur. Zu den Autorinnen und Autoren, die sie im deutschsprachigen Raum mit ihrer Arbeit bekannt machte, gehören Isabel Allende, Miguel Barnet, José Lezama Lima, Manuel Puig und nicht zuletzt Alejo Carpentier. Für die Übertragung der Werke des kubanischen Autors erhielt sie 1984 den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Anneliese Botond starb am 3.12.2006.
Der Autor:

Er arbeitete in seiner Jugend zunächst als Kellner, Portier und Verkäufer. Anfang der 30er Jahre lebte er zeitweise in Buenos Aires, später erneut von 1941 bis 1955. 1957 wurde er Direktor der Städtischen Bibliotheken von Montevideo, erhielt 1974 den Nationalpreis für Literatur und lebte seit 1975 im Exil in Madrid.
Seine Bedeutung als einer der größten Prosaautoren Lateinamerikas wurde relativ spät erkannt. Für Carlos Fuentes ist sein Werk das „Fundament der lateinamerikanischen Moderne". Viele seiner Bücher liegen mittlerweile übersetzt vor, sie sind besprochen in: BzL 2002/03 und den drei folgenden Verzeichnissen der Neuerscheinungen.
Dem Suhrkamp-Verlag ist es zu verdanken, daß jetzt eine weltweit erste Onetti-Werkausgabe erscheint und die Übersetzungen dabei neu durchgesehen, gründlich revidiert und um bisher Unveröffentlichtes ergänzt werden.
Juan Carlos Onetti starb am 30.5.1994 in Madrid.
(Foto: © Suhrkamp Verlag)
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