Aira, César: Der kleine buddhistische Mönch
Aira, César: Der kleine buddhistische Mönch
Novelle. Herausgegeben und übersetzt aus dem Spanischen von Klaus Laabs.
Berlin: Matthes & Seitz, 2015. Bibliothek César Aira, Bd. 3. 94 S., geb., SU., 14,00 €.
O: El pequeño monje budista. 2005.
978-3-95757-082-6
Umschlaggestaltung: Dirk Lebahn.
Der kleine buddhistische Mönch kam aus Korea und war so klein, dass er fünf Schritte machen musste, um den Schritt eines normalen Menschen auszugleichen. Dabei hatte er schon seit seiner frühesten Kindheit große Pläne: er wollte auswandern, nach Europa oder Amerika, obwohl er von diesen Ländern überhaupt keine konkreten Vorstellungen hatte. Also bereitete er sich durch fleißiges Studium der Sprachen und Literatur, der Philosophie und Politik, der Kunst und Musik seiner Wunschländer auf das große Ziel vor. Dabei half ihm seine grenzenlose Neugier und so er verschlang alles, was ihm für sein Auswanderungsprojekt nützlich erschien. Unverhofft sah er die Verwirklichung seiner Pläne näher rücken als er einem gerade in Korea eingetroffenen französischen Ehepaar begegnete und dem verblüfften Paar seine Hilfe bei der Erkundung seier Heimat anbot. Der Ehemann, Napoleon Chirac, war Fotograf und besonders an den buddhistischen Tempeln interessiert. Seine Frau, Jacqueline Bloodymary, stellte Musterkartons für Teppiche her und war ständig auf der Suche nach neuen Designideen. Die Reise der drei durch das Land war ein Abenteuer mit immer neuen Überraschungen und surrealen Erlebnissen. Die Merkwürdigkeiten auf einer mysteriösen Zugreise erklärt der kleine Mönch mit den „Realträumen“ seines Volkes, vielleicht seien es aber auch Ergebnisse einer durch die lange „Arbeitszeit entfremdeten Nation“ auf der „Heimreise nach Feierabend“ ...
Mehr wird hier nicht verraten – die Leserinnen und Leser erwarten aber noch einige Überraschungen in dieser kleinen Novelle voll von hintergründigem Humor.
Klaus Küpper, BzL
Klaus Laabs (* 21. Januar 1953 in Berlin) ist literarischer Übersetzer und Herausgeber. Vorrangig übersetzt er Werke hispanoamerikanischer, französischer sowie frankophoner Autoren aus der Karibik und Afrika (u. a. José Lezama Lima, Reinaldo Arenas, Alejandra Pizarnik, César Aira, Aimé Césaire, Daniel Maximin) sowie Theaterstücke katalanischer Autoren (Sergi Belbel, Josep Maria Benet i Jornet), zudem Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Russischen, Englischen und US-amerikanischen (Arseni Tarkowski, Wole Soyinka).
Novelle. Herausgegeben und übersetzt aus dem Spanischen von Klaus Laabs.
Berlin: Matthes & Seitz, 2015. Bibliothek César Aira, Bd. 3. 94 S., geb., SU., 14,00 €.
O: El pequeño monje budista. 2005.
978-3-95757-082-6
Umschlaggestaltung: Dirk Lebahn.
Der kleine buddhistische Mönch kam aus Korea und war so klein, dass er fünf Schritte machen musste, um den Schritt eines normalen Menschen auszugleichen. Dabei hatte er schon seit seiner frühesten Kindheit große Pläne: er wollte auswandern, nach Europa oder Amerika, obwohl er von diesen Ländern überhaupt keine konkreten Vorstellungen hatte. Also bereitete er sich durch fleißiges Studium der Sprachen und Literatur, der Philosophie und Politik, der Kunst und Musik seiner Wunschländer auf das große Ziel vor. Dabei half ihm seine grenzenlose Neugier und so er verschlang alles, was ihm für sein Auswanderungsprojekt nützlich erschien. Unverhofft sah er die Verwirklichung seiner Pläne näher rücken als er einem gerade in Korea eingetroffenen französischen Ehepaar begegnete und dem verblüfften Paar seine Hilfe bei der Erkundung seier Heimat anbot. Der Ehemann, Napoleon Chirac, war Fotograf und besonders an den buddhistischen Tempeln interessiert. Seine Frau, Jacqueline Bloodymary, stellte Musterkartons für Teppiche her und war ständig auf der Suche nach neuen Designideen. Die Reise der drei durch das Land war ein Abenteuer mit immer neuen Überraschungen und surrealen Erlebnissen. Die Merkwürdigkeiten auf einer mysteriösen Zugreise erklärt der kleine Mönch mit den „Realträumen“ seines Volkes, vielleicht seien es aber auch Ergebnisse einer durch die lange „Arbeitszeit entfremdeten Nation“ auf der „Heimreise nach Feierabend“ ...
Mehr wird hier nicht verraten – die Leserinnen und Leser erwarten aber noch einige Überraschungen in dieser kleinen Novelle voll von hintergründigem Humor.
Klaus Küpper, BzL
Klaus Laabs (* 21. Januar 1953 in Berlin) ist literarischer Übersetzer und Herausgeber. Vorrangig übersetzt er Werke hispanoamerikanischer, französischer sowie frankophoner Autoren aus der Karibik und Afrika (u. a. José Lezama Lima, Reinaldo Arenas, Alejandra Pizarnik, César Aira, Aimé Césaire, Daniel Maximin) sowie Theaterstücke katalanischer Autoren (Sergi Belbel, Josep Maria Benet i Jornet), zudem Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Russischen, Englischen und US-amerikanischen (Arseni Tarkowski, Wole Soyinka).
Der Autor:
César Aira wurde am 23.2.1949 in Coronel Pringles/Prov. Buenos Aires geboren.
Er ist Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber und Autor zahlreicher Romane und Essays.
Häufig kreuzen sich in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen Literatur und Kunst, wie beispielsweise in „Humboldts Schatten", wo er die Poetik der Formen hinterfragt, und überhaupt haben die plastischen Ausdrucksformen, Inszenierungen, Kino, sogar Kostüme einen festen Platz in seiner Prosa.
Leider sind einige seiner bisherigen Übersetzungen ins Deutsche nicht mehr lieferbar: Die Novellen und Romane "Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Veramo", "Humboldts Schatten", "Die Mestizin", "Die Nächte von Flores" und "Stausee" sind in den Broschüren BzL 2002/03ff. und Bücher zu Argentinien, S. 7ff. besprochen worden und z. T. noch lieferbar.
César Aira lebt seit 1967 in Buenos Aires.
(Foto: © Noemi Aira)
Er ist Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber und Autor zahlreicher Romane und Essays.
Häufig kreuzen sich in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen Literatur und Kunst, wie beispielsweise in „Humboldts Schatten", wo er die Poetik der Formen hinterfragt, und überhaupt haben die plastischen Ausdrucksformen, Inszenierungen, Kino, sogar Kostüme einen festen Platz in seiner Prosa.
Leider sind einige seiner bisherigen Übersetzungen ins Deutsche nicht mehr lieferbar: Die Novellen und Romane "Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Veramo", "Humboldts Schatten", "Die Mestizin", "Die Nächte von Flores" und "Stausee" sind in den Broschüren BzL 2002/03ff. und Bücher zu Argentinien, S. 7ff. besprochen worden und z. T. noch lieferbar.
César Aira lebt seit 1967 in Buenos Aires.
(Foto: © Noemi Aira)
„Es ist frustrierend: wenn man einmal angefangen hat, Aira zu lesen, kann man nicht mehr aufhören. Sicher ist er ein Exzentriker, aber auch einer der drei oder vier besten spanischsprachigen Autoren unserer Zeit." Roberto Bolaño
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