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Vargas Llosa, Mario: Tod in den Anden

VargasLL TodVargas Llosa, Mario: Tod in den Anden
Roman. Ü: Elke Wehr.
Berlin: Suhrkamp, 2011. st 4327. 420 S., HC., 10 x 15 cm, 10,00 €.
O: Lituma en los Andes. Barcelona 1993.
978-3-518-46327-7

Himmelherrgottscheißenochmal flucht der Gendarm Lituma als er von seiner Versetzung in die Sierra erfährt. Diese Szene spielt sich zum Ende des Romans Wer hat Palomino Molero umgebracht ab. Jetzt begegnen wir Lituma, mittlerweile zum Korporal befördert, bei der Aufklärung eines neuen Kriminalfalls in den peruanischen Anden. Drei Menschen sind spurlos verschwunden. Sind sie vom Sendero Luminoso entführt worden oder den Naturgewalten zum Opfer gefallen? Lituma und sein Helfer Tomás stoßen bei ihren Recherchen auf eine Mauer des Mißtrauens bei den Bewohnern der Sierra, deren Leben noch vom Glauben an die Mythen der Vorzeit bestimmt ist, und haben kaum noch Hoffnung, aus dieser feindlichen Umgebung lebend herauszukommen. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit erzählt Tomás von seiner leidenschaftlichen Liebe zu Mercedes, eine Geschichte, die Lituma sarkastisch kommentiert. Nachdem Lituma uns bereits in mehreren Werken Vargas Llosa begegnet ist, läßt auch das Ende dieser spannenden Geschichte eine Fortsetzung vermuten: denn Lituma wird zum Unteroffizier befördert und an den oberen Marañon versetzt.
Klaus Küpper, BzL

Elke Wehr wurde 1946 im sächsischen Bautzen geboren. 1961 flüchtete sie mit ihrer Familie aus der DDR nach Westdeutschland. Sie studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg, wandte sich jedoch im Folgenden vor allem der spanischen Sprache zu. Wehr übersetzte unter anderem Texte von Roberto Arlt, Marco Denevi, Octavio Paz, Mario Vargas Llosa, Julio Cortázar, Alejo Carpentier, Jorge Semprún, Rafael Chirbes, Javier Marías und Manuel Rivas.
Sie trug mit ihren Übersetzungen wesentlich zur Bekanntheit dieser Schriftsteller im deutschsprachigen Raum bei und wurde zu einer der wichtigsten Vermittlerinnen zeitgenössischer Literatur aus Lateinamerika und Spanien.
Im Jahr 2006 wurde Elke Wehr für ihr Gesamtwerk, vor allem aber für ihre Übertragung des Romans Yo, el Supremo (Ich, der Allmächtige) von Augusto Roa Bastos mit dem Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzerleistungen ausgezeichnet.
Elke Wehr verstarb am 27.6.2008 in Berlin.

Der Autor:


Vargas-Llosa(c)JerryBauer SVMario Vargas Llosa wurde am 28.3.1936 in Arequipa geboren.
Er besuchte zwei Jahre lang die Kadettenanstalt in Lima, studierte Philologie und promovierte über Ruben Darío. Die sogenannte Padilla-Affäre 1971 führte zum Bruch mit dem Sozialismus und seiner Freundschaft mit Gabriel García Márquez, dessen erbitterter Gegner er war.
Vargas Llosa schreibt Essays, Romane, Erzählungen, Theaterstücke. Seine bedeutendsten Romane sind „Die Stadt und die Hunde", „Das grüne Haus", „Gespräch in der ‚Kathedrale'" und „Der Krieg am Ende der Welt" - siehe dazu auch: BzL 2002/03ff.).
Im Jahre 2010 erhielt Vargas Llosa den Literatur-Nobelpreis.
(Foto: © Jerry Bauer/Suhrkamp Verlag)

Titel:
Die großte Versuchung

Harte Jahre