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Vargas Llosa, Mario: Die Welt des Juan Carlos Onetti

VArgasLL OnettiVargas Llosa, Mario: Die Welt des Juan Carlos Onetti
Ein Essay. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar.
Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2009. 220 S., geb., 24,80 €.
O: El viaje a la ficción. El mundo de Juan Carlos Onetti. Madrid 2008.
978-3-518-42088-1

Zum 100. Geburtstag von Onetti erschien diese Hommage von Vargas Llosa für seinen verehrten Kollegen aus Uruguay. Für Vargas Llosa beginnt mit Onetti die lateinamerikanische Literatur und auch García Márquez und Fuentes bezeichnen sein Werk als „Fundament der lateinamerikanischen Moderne"; ein Lob, für das Onetti im übrigen nur Spott übrig gehabt hätte. So wie ihn auch der eitle Literaturbetrieb nicht interessierte.
Wer für das Werk Onettis eine kompetente Einführung wünscht, hat mit dem Essay von Vargas Llosa die richtige Wahl getroffen. Die Leser werden in elf chronologischen Kapiteln auf dem Weg durch die literarischen Welten des rätselhaften Außenseiters begleitet. Sie werden bekannt gemacht mit dem Einfluß von Faulkner und Borges auf sein Werk. Sie lernen die imaginäre Stadt Santa Maria und ihren Schöpfer Brausen kennen, besuchen mit ihm die Bordelle und Bars der Stadt.
Nein, eine Botschaft im Werk Onettis kann auch Vargas Llosa den Lesern nicht vermitteln. Und kommt da mal jemand mit einer Botschaft, so hatte Onetti selbst einmal geäußert, dann sollte man schnell den Bürgersteig wechseln.
Allerdings: die Botschaft von Vargas Llosa sollte man beherzigen: Onetti lesen!
Klaus Küpper, BzL

Die Übersetzerin Angelica Ammar, geboren 1972 in München, hat Romanistik und Ethnologie studiert. Sie übersetzt aus dem Spanischen und Französischen (u. a. Texte von Felisberto Hernández, Sergio Pitol, Mario Vargas Llosa, Guillermo Martinez, Gioconda Belli und Laura Alcoba) und hat bisher zwei Romane veröffentlicht. Angelika Ammar lebt in Barcelona.

Der Autor:


Vargas-Llosa(c)JerryBauer SVMario Vargas Llosa wurde am 28.3.1936 in Arequipa geboren.
Er besuchte zwei Jahre lang die Kadettenanstalt in Lima, studierte Philologie und promovierte über Ruben Darío. Die sogenannte Padilla-Affäre 1971 führte zum Bruch mit dem Sozialismus und seiner Freundschaft mit Gabriel García Márquez, dessen erbitterter Gegner er war.
Vargas Llosa schreibt Essays, Romane, Erzählungen, Theaterstücke. Seine bedeutendsten Romane sind „Die Stadt und die Hunde", „Das grüne Haus", „Gespräch in der ‚Kathedrale'" und „Der Krieg am Ende der Welt" - siehe dazu auch: BzL 2002/03ff.).
Im Jahre 2010 erhielt Vargas Llosa den Literatur-Nobelpreis.
(Foto: © Jerry Bauer/Suhrkamp Verlag)

Titel:
Die großte Versuchung

Harte Jahre