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Vargas Llosa, Mario: Das böse Mädchen

VargasLlosa Mädchen 2017Vargas Llosa, Mario: Das böse Mädchen
Roman. Ü: Elke Wehr.
Berlin: Suhrkamp, 2017. st 4817. "Geschenkausgabe". 560 S., br., 12,00 €.
O: Travesuras de la niña mala. Madrid 2006.
978-3-518-46817-3
 
1950 in Miraflores, Peru: der 15 Jahre alte Ich-Erzähler Ricardo trifft die Chilenin Lily und verknallt sich unsterblich in das gleichaltrige Mädchen. 10 Jahre später, Ricardo arbeitet als Übersetzer in Paris, trifft er sie zufällig wieder. Diesmal heißt sie Arlette ist auch keine Chilenin mehr, sondern auf dem Weg ins revolutionäre Kuba. Nach drei Jahren begegnen sie sich erneut, diesmal ist sie mit einem französischen Diplomaten verheiratet, was aber einer leidenschaftlichen Beziehung zu Ricardo nicht im Wege steht. Doch bald flieht sie nach London, dann nach Japan. Jedesmal neue, zufällige Begegnungen, immer wieder neue, überraschende, unbegründete Trennungen. Es folgt erneut Paris und schließlich als letzte Station das Ende in Madrid. Vargas Llosa reiht die Schauplätze der Begnungen wie Perlen aneinander; sie geben ihm Gelegenheit, die Orte und die damit verbundenen jeweiligen Zeitumstände zu skizzieren. Dennoch bleibt die Geschichte merkwürdig fad, bleibt sprachlich hinter den Möglichkeiten Vargas Llosas zurück – und wirkt schließlich langweilig. Schade um die Idee.
Klaus Küpper (zur Erstausgabe), BzL
 
Elke Wehr wurde 1946 im sächsischen Bautzen geboren. 1961 flüchtete sie mit ihrer Familie aus der DDR nach Westdeutschland. Sie studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg, wandte sich jedoch im Folgenden vor allem der spanischen Sprache zu. Wehr übersetzte unter anderem Texte von Roberto Arlt, Marco Denevi, Octavio Paz, Mario Vargas Llosa, Julio Cortázar, Alejo Carpentier, Jorge Semprún, Rafael Chirbes, Javier Marías und Manuel Rivas.
Sie trug mit ihren Übersetzungen wesentlich zur Bekanntheit dieser Schriftsteller im deutschsprachigen Raum bei und wurde zu einer der wichtigsten Vermittlerinnen zeitgenössischer Literatur aus Lateinamerika und Spanien.
Im Jahr 2006 wurde Elke Wehr für ihr Gesamtwerk, vor allem aber für ihre Übertragung des Romans Yo, el Supremo (Ich, der Allmächtige) von Augusto Roa Bastos mit dem Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzerleistungen ausgezeichnet.
Elke Wehr verstarb am 27.6.2008 in Berlin.

Der Autor:


Vargas-Llosa(c)JerryBauer SVMario Vargas Llosa wurde am 28.3.1936 in Arequipa geboren.
Er besuchte zwei Jahre lang die Kadettenanstalt in Lima, studierte Philologie und promovierte über Ruben Darío. Die sogenannte Padilla-Affäre 1971 führte zum Bruch mit dem Sozialismus und seiner Freundschaft mit Gabriel García Márquez, dessen erbitterter Gegner er war.
Vargas Llosa schreibt Essays, Romane, Erzählungen, Theaterstücke. Seine bedeutendsten Romane sind „Die Stadt und die Hunde", „Das grüne Haus", „Gespräch in der ‚Kathedrale'" und „Der Krieg am Ende der Welt" - siehe dazu auch: BzL 2002/03ff.).
Im Jahre 2010 erhielt Vargas Llosa den Literatur-Nobelpreis.
(Foto: © Jerry Bauer/Suhrkamp Verlag)

Titel:
Die großte Versuchung

Harte Jahre