Aira, César: Wie ich Nonne wurde
Aira, César: Wie ich Nonne wurde
Novelle. Herausgegeben und übersetzt aus dem Spanischen von Klaus Laabs.
Berlin: Mattes & Seitz, 2015. Bibliothek César Aira, Bd. 1. 125 S., geb., SU., 16,00 €.
O: Cómo me hice monja. Rosario 1993.
978-3-95757-080-2
Umschlaggestaltung: Dirk Lebahn.
Der Vater der damals 6jährigen, so erinnert sich die Ich-Erzählerin später, hatte nach dem Umzug nach Rosario versprochen, mit ihr Eisessen zu gehen. In Coronel Pringles, dem früheren Wohnort der Familie, gab es nämlich kein Eis. Doch das Erdbeereis schmecke widerlich, behauptete das Kind. Ungläubiges Erstaunen und massive Drohungen von seiten des Vaters halfen nichts bis der sich durch einen „Selbstversuch“ von der Richtigkeit der Behauptung seiner Tochter überzeugte und den Eismann voller Wut in seinem Bottich erstickte. Eine Zyanidvergiftung war die Ursache und forderte viele Opfer im ganzen Land. Der Vater landete wegen seiner Tat im Gefängnis und die Tochter verbrachte einige Zeit im Krankenhaus. Hier nennt der Arzt die kleine Patientin plötzlich Don César und später, zurück in der Schule, ist sie/er „Schüler Aíra“. Es folgen eine Reihe von verwirrenden und sinnentäuschenden Szenen, die die Leserinnen und Leser auf eine harte Probe stellen. Dazu gehört auch die Unklarheit, wer hier schließlich die rätselhafte Geschichte aus welcher Perspektive erzählt. Auch am Ende der Novelle plötzlich auftretende Witwe des Eismanns löst das Rätsel nicht und wer, wann wie Nonne wurde, wird bis zum bitteren Ende nicht verraten.
Klaus Küpper, BzL
Klaus Laabs (* 21. Januar 1953 in Berlin) ist literarischer Übersetzer und Herausgeber. Vorrangig übersetzt er Werke hispanoamerikanischer, französischer sowie frankophoner Autoren aus der Karibik und Afrika (u. a. José Lezama Lima, Reinaldo Arenas, Alejandra Pizarnik, César Aira, Aimé Césaire, Daniel Maximin) sowie Theaterstücke katalanischer Autoren (Sergi Belbel, Josep Maria Benet i Jornet), zudem Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Russischen, Englischen und US-amerikanischen (Arseni Tarkowski, Wole Soyinka).
Novelle. Herausgegeben und übersetzt aus dem Spanischen von Klaus Laabs.
Berlin: Mattes & Seitz, 2015. Bibliothek César Aira, Bd. 1. 125 S., geb., SU., 16,00 €.
O: Cómo me hice monja. Rosario 1993.
978-3-95757-080-2
Umschlaggestaltung: Dirk Lebahn.
Der Vater der damals 6jährigen, so erinnert sich die Ich-Erzählerin später, hatte nach dem Umzug nach Rosario versprochen, mit ihr Eisessen zu gehen. In Coronel Pringles, dem früheren Wohnort der Familie, gab es nämlich kein Eis. Doch das Erdbeereis schmecke widerlich, behauptete das Kind. Ungläubiges Erstaunen und massive Drohungen von seiten des Vaters halfen nichts bis der sich durch einen „Selbstversuch“ von der Richtigkeit der Behauptung seiner Tochter überzeugte und den Eismann voller Wut in seinem Bottich erstickte. Eine Zyanidvergiftung war die Ursache und forderte viele Opfer im ganzen Land. Der Vater landete wegen seiner Tat im Gefängnis und die Tochter verbrachte einige Zeit im Krankenhaus. Hier nennt der Arzt die kleine Patientin plötzlich Don César und später, zurück in der Schule, ist sie/er „Schüler Aíra“. Es folgen eine Reihe von verwirrenden und sinnentäuschenden Szenen, die die Leserinnen und Leser auf eine harte Probe stellen. Dazu gehört auch die Unklarheit, wer hier schließlich die rätselhafte Geschichte aus welcher Perspektive erzählt. Auch am Ende der Novelle plötzlich auftretende Witwe des Eismanns löst das Rätsel nicht und wer, wann wie Nonne wurde, wird bis zum bitteren Ende nicht verraten.
Klaus Küpper, BzL
Klaus Laabs (* 21. Januar 1953 in Berlin) ist literarischer Übersetzer und Herausgeber. Vorrangig übersetzt er Werke hispanoamerikanischer, französischer sowie frankophoner Autoren aus der Karibik und Afrika (u. a. José Lezama Lima, Reinaldo Arenas, Alejandra Pizarnik, César Aira, Aimé Césaire, Daniel Maximin) sowie Theaterstücke katalanischer Autoren (Sergi Belbel, Josep Maria Benet i Jornet), zudem Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Russischen, Englischen und US-amerikanischen (Arseni Tarkowski, Wole Soyinka).
Der Autor:
César Aira wurde am 23.2.1949 in Coronel Pringles/Prov. Buenos Aires geboren.
Er ist Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber und Autor zahlreicher Romane und Essays.
Häufig kreuzen sich in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen Literatur und Kunst, wie beispielsweise in „Humboldts Schatten", wo er die Poetik der Formen hinterfragt, und überhaupt haben die plastischen Ausdrucksformen, Inszenierungen, Kino, sogar Kostüme einen festen Platz in seiner Prosa.
Leider sind einige seiner bisherigen Übersetzungen ins Deutsche nicht mehr lieferbar: Die Novellen und Romane "Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Veramo", "Humboldts Schatten", "Die Mestizin", "Die Nächte von Flores" und "Stausee" sind in den Broschüren BzL 2002/03ff. und Bücher zu Argentinien, S. 7ff. besprochen worden und z. T. noch lieferbar.
César Aira lebt seit 1967 in Buenos Aires.
(Foto: © Noemi Aira)
Er ist Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber und Autor zahlreicher Romane und Essays.
Häufig kreuzen sich in seinen Arbeiten die Grenzen zwischen Literatur und Kunst, wie beispielsweise in „Humboldts Schatten", wo er die Poetik der Formen hinterfragt, und überhaupt haben die plastischen Ausdrucksformen, Inszenierungen, Kino, sogar Kostüme einen festen Platz in seiner Prosa.
Leider sind einige seiner bisherigen Übersetzungen ins Deutsche nicht mehr lieferbar: Die Novellen und Romane "Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Veramo", "Humboldts Schatten", "Die Mestizin", "Die Nächte von Flores" und "Stausee" sind in den Broschüren BzL 2002/03ff. und Bücher zu Argentinien, S. 7ff. besprochen worden und z. T. noch lieferbar.
César Aira lebt seit 1967 in Buenos Aires.
(Foto: © Noemi Aira)
„Es ist frustrierend: wenn man einmal angefangen hat, Aira zu lesen, kann man nicht mehr aufhören. Sicher ist er ein Exzentriker, aber auch einer der drei oder vier besten spanischsprachigen Autoren unserer Zeit." Roberto Bolaño
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