Skip to main content

logo laa

toolbar bg

Ernesto Cardenal: Mein Leben für die Liebe

Cardenal SteidlErnesto Cardenal: Mein Leben für die Liebe. Gespräche
Susan Meiselas: Nicaraguita. Fotografien mit älteren Gedichten* von Ernesto Cardenal und Nachwort
Herausgegeben von Ronald Grätz und Hans-Joachim Neubauer
Mit einer Einleitung von Norbert Lammert und neuen Gedichten von Ernesto Cardenal
Gesprächspartner Cardenals sind Roland Brus, Ronald Grätz, Hans-Joachim Neubauer und Tanja Dückers
Übersetzungen von Lutz Kliche
Göttingen: Steidl, 2016. 157 S., m. 34 farb. Fotos, Ln., SU, 14 x 20,5 cm, 28,00 €.
978-3-95829-054-9

„Unser Planet ist ein Raumschiff. Und dieses Raumschiff braucht einen Kurswechsel.“ - In seinem 90. Lebensjahr blickt der nicaraguanische Dichter, Politiker und ehemalige Priester Ernesto Cardenal auf eine vielschichtige Biographie zurück, und das alles andere als altersmilde, sondern noch immer als wacher und streitbarer Intellektueller. In vier Gesprächen berichtet Cardenal aus seinem Leben im Dienst und Spannungsfeld von Glaube, Politik und Poesie. Und er fragt gleichzeitig nach den Bedingungen einer besseren Welt.
Die Magnum-Fotografin Susan Meiselas hat die nicaraguanische Revolution begleitet. Ihre Aufnahmen sind so nah am Geschehen, dass man die Angst und Gewalt nicht nur sieht, sondern spüren kann. Sie portraitieren ein Volk, dem durch die Diktatur des Somoza-Clans und seiner Handlanger unfassbares Leid zugefügt wurde und das sich doch mit Mut zum Widerstand erhob. Meisalas Bilder dokumentieren und ehren diesen Mut, lassen die Nachwehen der Unterdrückung und Kampfhandlungen erahnen. Für sie gibt es keine neutrale Fotografie. Wer hinschaut, braucht einen Standpunkt. Wahrheit erfordert Haltung.
Lutz Kliche, geboren 1953 in Niedersachsen, ist Hispanist und verbrachte fünfzehn Jahre in Zentralamerika und Mexiko, wo er als Übersetzer und im Kulturbereich arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer aus dem Spanischen und Englischen in Deutschland. Er übertrug u. a. Werke von Ernesto Cardenal, Eduardo Galeano, Gioconda Belli, Sergio Ramírez, Rodolfo Walsh und Fernando del Paso.
Verlagsinformationen mit diversen Ergänzungen nach Vorliegen des Bandes von Klaus Küpper, BzL
* Übersetzer/Übersetzerin nicht genannt

Der Autor:

Cardenal Christoph MorlokErnesto Cardenal wurde am 20. Januar 1925 in Granada/Nicaragua geboren.
Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Mexiko und New York. 1954 nahm er an einem gescheiterten Aufstand gegen Somoza teil. Von 1961 bis 1965 studiert er Theologie in Cuernavaca/Mexiko und Medellín/Kolumbien. Danach Aufenthalt in verschiedenen Klöstern; 1965 Priesterweihe. Ab 1966 war Cardenal in Solentiname, wo er eine christliche Kommune gründete. Mit dem Beginn der Revolution ging er ins Exil und wurde nach dem Sieg über Somoza Kulturminister. 1980 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 1994 Austritt aus der FSLN und Gründung einer neuen Partei zusammen mit Gioconda Belli und Sergio Ramírez.
Cardenals lyrisches Werk wird in drei verschiedene Entwicklungsphasen eingeteilt: Gedichte mit einer sozialen und politischen Anklage, mystische Gedichte und deskriptiv-narrative Gedichte. Er ist Autor von Literaturkritiken, theologischen, medititativen Texten und von Reisebeschreibungen. 2012 erhielt er den Preis „Königin Sofia", mit dem sein gesamtes Werk gewürdigt wurde. Cardenal verstarb am 1.3.2020 in Managua.
(Foto: Christoph Morlok © beim Autor)

Titel:

Nichts existiert allein