Victor, Gary: Der Blutchor (Hörbuch)

Erzählungen. Aus d. Franz. übersetzt von Peter Trier
Ungekürzte Lesung mit Steffen Groth, Ralph Herforth, Judith Hoersch, Charly Hübner, Misel Maticevic, Richy Müller, Andreas Pietschmann, Rike Schmid, Jörg Schüttauf und Oliver Wnuk.
München: Random House Audio, 2011. 2 CD, ca. 179 Min., das Bookled enthält ein Interview von Sabine Wilke mit Gary Victor, 14,99 €.
O: La chorale de sang.
978-3-8371-0836-1
Die Hörer dieser Geschichten sollten den Titel der Sammlung blutig ernst nehmen: Da ist z. B. die Sache mit den Kokosnüssen, die von der Frau des Erzählers mit der Machete aufgeschlagen werden und in ihm die unbestimmte Angst auslösen, ob sie damit schon das Aufschlagen seines Kopfes übt. Oder die merkwürdige Begebenheit mit dem gestohlenen Koffer, der den Besitzer ins Gefängnis bringt, weil er statt seines Eigentums die Überreste eines Frauenkopfes enthält; Pech für ihn, dass man gerade beschlossen hatte, die Aufmerksamkeit auf Kleinkriminelle zu richten. Wenn der deutsche Schäferhund von Syaniz nicht so gut abgerichtet gewesen wäre, hätte er die abgetrennte Hand in Nachbars Garten nicht gefunden und sein Herrchen würde noch leben, wenn er aus diesem Fund nicht versucht hätte, Kapital zu schlagen. Nicht ganz so grausam aber nicht minder skurril und amüsant sind die übrigen Geschichten, die hier von den Lesenden spannend vorgetragen werden. (Der Band erschien 2007 im Verlag litradukt, s. BzL 2007/08, S. 101f.) und ist noch lieferbar)
(Die Gewinne aus dem Hörbuchverkauf dienen der Unterstützung der Haiti-Hilfe).
Klaus Küpper, BzL
Der Autor:
Gary Victor wurde am 9.7.1958 in Port-au-Prince geboren. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften arbeitete er als Journalist. Mittlerweile gehört er zu den meistgelesenen Schriftstellern seines Landes, dessen Gestalten feststehende Typen geworden sind. Außer Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, für die er mit mehreren Preisen, darunter dem Prix du livre RFO und dem Prix littéraire des Caraïbes ausgezeichnet wurde, schreibt Victor auch Beiträge für Funk und Fernsehen - in Haiti regelmäßig Aufreger. Außerdem war er Chefredakteur der Tageszeitung "Le Matin". Sein schonungsloser Blick auf die Gesellschaft hat ihn zum subversivsten Gegenwartsautor Haitis werden lassen und stellt ihn in die Tradition der Sozialromane des 19. Jahrhunderts. Im deutschsprachigen Raum ist er vor allem durch seine Kriminalromae um Inspektor Dieuswalwe Azémar bekannt. Er war mehrfach auf der Krimibestenliste sowie auf der Litprom-Bestenliste „Weltempfänger“ platziert. (A. d. Verlagsinformationen)
