Piñeiro, Claudia: Ein Kommunist in Unterhosen

Roman. Aus dem Spanischen von Peter Kultzen.
Zürich: Unionsverlag, 2014. 199 S., geb., m. zahlr. Fotos, 19,95 €.
O: Un comunista en calzoncillos. Buenos Aires 2013.
978-3-293-00475-7
Claudia Piñeiro hat eine wunderbares Buch über ihre Kindheit und Jugend geschrieben. Zentrale Figur ihrer Erinnerungen ist ihr Vater, der in den Augen der heranwachsenden Tochter durchaus keine Heldenfigur darstellt. Daher erzählte sie auch niemanden, dass ihr Vater als Hühnerverkäufer unterwegs war und die Zeit, in der er danach als Vertreter für Turboventilatoren seine Familie ernährte, war auch kein Ruhmesblatt in seiner Karriere. Und wenn es um irgendwelche argentinischen Nationalfeiertage ging, wie beispielsweise die Einweihung des Fahnendenkmals, dann war der im Nordwesten Spaniens geborene eben Spanier und drückte sich so um die Teilnahme an dem Spektakel.
In die von Piñeiro beschriebene Zeit fällt der Putsch der Militärs im Jahre 1976. Sie beschreibt die anschließenden Veränderungen ihres Umfeldes vor allem beobachtet im Verhalten ihrer Mitschülerinnen. Eine Zeit der Verunsicherung, der vorsichtigen Äußerungen beginnt. Der Vater aber ist keine Hilfe; er war eben doch nur ein romantischer Kommunist – in Unterhosen eben – der sich auch zum Putsch und der verständnisvollen Stellungsnahme der kommunistischen Partei nicht äußerte.
Ein Reihe von Fotos und anderen Dokumenten (Piñeiro nennt sie Matrjoschkas) ergänzen die Schilderungen und können nach Belieben in die Lektüre intergriert werden.
Claudia Piñeiro ist eine außergewöhnliche und liebevolle Darstellung ihrer Familie in einer schweren Zeit gelungen.
Klaus Küpper, BzL
In die von Piñeiro beschriebene Zeit fällt der Putsch der Militärs im Jahre 1976. Sie beschreibt die anschließenden Veränderungen ihres Umfeldes vor allem beobachtet im Verhalten ihrer Mitschülerinnen. Eine Zeit der Verunsicherung, der vorsichtigen Äußerungen beginnt. Der Vater aber ist keine Hilfe; er war eben doch nur ein romantischer Kommunist – in Unterhosen eben – der sich auch zum Putsch und der verständnisvollen Stellungsnahme der kommunistischen Partei nicht äußerte.
Ein Reihe von Fotos und anderen Dokumenten (Piñeiro nennt sie Matrjoschkas) ergänzen die Schilderungen und können nach Belieben in die Lektüre intergriert werden.
Claudia Piñeiro ist eine außergewöhnliche und liebevolle Darstellung ihrer Familie in einer schweren Zeit gelungen.
Klaus Küpper, BzL
Peter Kultzen, geboren am 20.8.1962 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in München, Salamanca, Madrid und Berlin. Er lebt als freier Lektor und Übersetzer spanisch- und portugiesischsprachiger Literatur in Berlin. Er übersetzte u. a. Werke von Sonia Maria Cristoff, Martín Kohan, Claudia Piñeiro, Eduardo Halfon und Roberto Bolaño.
Die Autorin:
Claudia Piñeiro wurde 1960 in Buenos Aires geboren.
Nach ihrem Wirtschaftsstudium arbeitete sie als Journalistin.
Sie schrieb Theaterstücke und führte Regie für das Fernsehen. Claudia Piñeiro ist außerdem Autorin von Kinder- und Jugendbüchern.
Bisher erschienen in deutscher Übersetzung die Romane „Die Donnerstagswitwen, „Ganz die Deine", „Elena weiß Bescheid", "Betibú", "Ein Kommunist in Unterhosen" und „Der Riss". "Ein wenig Glück" ist ihre siebte Übersetzung ins Deutsche. Für ihre Arbeiten wurde sie u. a. mit dem Premio Clarín ausgezeichnet.
(Foto: © Alejandra López)
Titel:
Die Zeit der Fliegen
Die Autorin:

Nach ihrem Wirtschaftsstudium arbeitete sie als Journalistin.
Sie schrieb Theaterstücke und führte Regie für das Fernsehen. Claudia Piñeiro ist außerdem Autorin von Kinder- und Jugendbüchern.
Bisher erschienen in deutscher Übersetzung die Romane „Die Donnerstagswitwen, „Ganz die Deine", „Elena weiß Bescheid", "Betibú", "Ein Kommunist in Unterhosen" und „Der Riss". "Ein wenig Glück" ist ihre siebte Übersetzung ins Deutsche. Für ihre Arbeiten wurde sie u. a. mit dem Premio Clarín ausgezeichnet.
(Foto: © Alejandra López)
Titel:
Die Zeit der Fliegen