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Zum hundertsten Geburtstag des kubanischen Schriftstellers Eliseo Diego

Zum hundertsten Geburtstag des kubanischen Schriftstellers Eliseo Diego

Diego Spiegel KopieEliseo Diego wurde am 2.7.1920 in Havanna geboren. Der Dichter war Gründungsmitglied der Gruppe „Orígenes“, Redakteur, Übersetzer und Herausgeber. Sein vornehmlich lyrisches und mit vielen Preisen (u. a. 1993 mit dem Juan- Rulfo-Preis) ausgezeichnetes Werk wurzelt in der katholischen Tradition und im militanten Christentum Camilo Torres´ und E. Cardenals. (Martin Franzbach). Sein Werk wurde nicht zuletzt wegen der kulturellen, politischen und ökonomischen Isolierung durch die US-Politik m Ausland kaum bekannt. Als einzige deutschsprachige Ausgabe erschien 1984 eine Prosa- und Lyrik-Auswahl in der DDR („In meinem Spiegel“), die Proben aus den verschiedenen Lebensetappen des Autors enthielt. Die Rezensentin im ND schrieb über die Ausgabe: „Der Sinngehalt der scheinbar einfachen Texte liegt nicht an der Oberfläche, sondern erschließt sich erst über die ästhetische Aneignung. Diego will die Sensibilität des Lesers schärfen, ihn in ein harmonisches Verhältnis zu sich selbst und zur natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt führen. Dieses ideale Denken wurzelt in einem christlichen Ethos, das nach dem Beispiel Ernesto Cardenals den Dienst am Menschen, seine Befreiung von Unterdrückung und Ausbeutung als höchste Aufgabe begreift.“ Viele andere Texte Diegos finden sich nur verstreut in Zeitschriften und Anthologien.
Als Übersetzer und Herausgeber russischer, ungarischer, englischer und deutscher Lyrik und Prosa sowie als Kulurfunktionär leistete er wichtige Vermittlerdienste. Zusammen mit Lezama Lima übte er beträchtlichen Einfluß auf die junge Lyrikergeneration aus.
Eliseo Diego starb am 1.3.1994 in Mexiko-Stadt, wo er seit 1993 an der Nationalen Autonomen Universität Literaturvorlesungen hielt.
Klaus Küpper (Qu: Reichardt Autorenlexikon Lateinamerika u.a.)