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Meruane, Lina: Nervensystem

Meruane NervensystemMeruane, Lina: Nervensystem
Aus dem chilenischen Spanisch von Susanne Lange.
Zürich: AKI-Verlag, 2023. 284 S., geb., 24,00 €
O: Sistema nervioso. Santiago de Chile 2018.
978-3-311-35006-4 
Sie ist Astrophysikerin und kämpft im »Land der Gegen­wart« mit ihrer Doktorarbeit. Sie kommt aus dem »Land der Vergangenheit«, einem Ort, der in ihrer Erinnerung durch persönliche und politische Tragödien belastet ist. Ihr Partner ist Gerichtsmediziner, der die Knochen von Opfern staatlicher Gewalt analysiert und sich gerade von einer Explosion auf einer Baustelle erholt, die ihn fast getötet hätte. Sie wird von einer Schreibblockade geplagt und wünscht sich, sie würde krank, um eine Entschuldi­gung für ihre mangelnden Fortschritte zu haben. Dann treten bei ihr mysteriöse Symptome auf. Während ihre Angst wächst, wird die Anziehungskraft der Vergangen­heit stärker und stärker, und ihre Familie rückt ins Blick­feld: der verwitwete Vater, die Stiefmutter, die Geschwis­ter. Jede und jeder von ihnen hat eigene Erfahrungen mit Krankheit und Gewalt gemacht, und schließlich werden die Systeme aufgedeckt, die sie zusammenhalten und zu­ gleich atomisieren. 
Nervensystem von Lina Meruane ist die außergewöhn­liche klinische Biographie einer Familie – voller Zunei­gung und Groll, dunklem Humor und verschütteter Ge­heimnisse, in der Traumata als Krankheiten spürbar und sichtbar werden – Krankheiten, die nicht nur den Körper, sondern auch die Familien und die Geschichte der Län­der, in denen wir leben, heimsuchen können. Ein elek­trisierender Roman über Krankheit, Vertreibung und das, was uns zusammenhält. (Verlagsinformation)
Die Übersetzerin Susanne Lange wurde am 5. Juli 1964 in Berlin geboren. Sie studierte Komparatistik, Germanistik und Theaterwissenschaft. Seit 1992 arbeitet sie als freie Übersetzerin vor allem für spanischsprachige Literatur. In diesem Bereich ist sie darüber hinaus als Herausgeberin und Gutachterin tätig. Lange hat bisher u.a. Werke von Miguel de Cervantes Saavedra, Juan Rulfo, Luis Cernuda, Federico García Lorca, Juan Gabriel Vásquez, Yuri Herrera, Carlos María Domínguez und Javier Marías übersetzt. Sie wurde mehrmals für ihre Arbeit ausgezeichnet (so für ihre Neuübersetzung des „Don Quijote“). Susanne Lange lebt in München und bei Barcelona. 

Die Autorin:

Lina Meruane, geboren 1970 in Santiago de Chile, ist Kulturjournalistin und Professorin für Allgemeine und Lateinamerikanische Literatur sowie Kreatives Schreiben an der New York University. „Rot vor Augen“ ist ihr vierter Roman, der zur Zeit in mehrere Sprachen übersetzt wird. In deutscher Übersetzung erschienen bisher drei Prosatexte, ein Essay und eine erste Teilübersetzung von Sangre en el ojo von Rike Bolte. Neben Auszeichnungen in ihrer Heimat Chile erhielt sie 2011 den Anna-Seghers-Preis für Internationale Literatur.
Lina Meruane zählt zu den interessantesten weiblichen Stimmen der zeitgenössischen lateinamerikanischen Literatur. Sie lebt zurzeit in Berlin.
 
Titel:

Heimkehr ins Unbekannte

Nervensystem