Bolaño, Roberto: Die Cowboy-Gräber
Bolaño, Roberto: Die Cowboy-Gräber
Drei Erzählungen.
Aus dem Spanischen von Christian Hansen und Luis Ruby.
Mit einem Nachwort von Heinrich von Berenberg.
München: Hanser, 2020. 186 S., geb., 22,00 €.
978-3-446-26557-8
Drei einzigartige Erzählungen des großen lateinamerikanischen Schriftstellers – noch nie hat Roberto Bolaño so unmittelbar und persönlich von der Zeit des Putschs in Chile erzählt.
»›Du hast gekündigt, aber was willst du stattdessen machen?‹, fragte mein Vater. ›Die Revolution‹, sagte ich. ›Welche Revolution denn?‹« Im Jahr 1973 macht sich der zwanzigjährige Arturo Belano auf den Weg von Mexiko nach Chile mit nur einem Ziel: die linke Revolution Salvador Allendes zu unterstützen.
In drei Glanzstücken aus seinem Nachlass erzählt Bolaño von Arturos Schiffsreise nach Valparaiso und der schwierigen Beziehung zum Vater, von der idyllisch-finsteren Fahrt zweier Liebender mit einem VW-Käfer durch den Süden Chiles und schließlich von einer Sonnenfinsternis in Guyana, die zum geheimnisvollen Vorboten einer surrealistischen Untergrundliga wird ... Es sind kleine Meisterwerke zwischen Albtraum und Euphorie, voller Abgründe und Witz – die letzte große Entdeckung aus Bolaños Werk. (Verlagsinformation)
Christian Hansen wurde 1962 in Köln geboren und studierte allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin. Sein Handwerk als Übersetzer lernte er in der praktische Ausbildung als Redakteur bei der deutschsprachigen Ausgabe von Le Monde diplomatique und in der Berliner Übersetzerwerkstatt. Hansen übersetzt aus dem Spanischen. Er hat bisher u.a. Werke von Roberto Bolaño, Julio Cortázar, Alan Pauls und Sergio Pitol übersetzt. Bekannt wurde er durch seine preisgekrönte Übersetzung von Bolaños Roman „2666“; 2014 erhielt er den Europäischen Übersetzerpreis.
Luis Ruby, geboren 1970, hat Hispanistik, Anglistik und Volkswirtschaftslehre in Heidelberg, Salamanca und München studiert. Er übersetzt aus dem Spanischen, Italienischen, Portugiesischen und Englischen. Ruby wurde mit dem Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft (2003), dem Bayerischen Kunstförderpreis (2008) und dem Münchner Literaturstipendium (2013) ausgezeichnet. Zu den von ihm übersetzten Autoren zählen neben zahlreichen italienischen und spanischen Romanen Werke von Clarice Lispector, Eduardo Halfon, Hernán Rosino, José Carlos Somoza, Pedro Juan Gutiérrez und Jorge Amado. Luis Ruby lebt in München.
Der Autor:

Einen Teil seiner Jugend verbrachte er Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, nach dem Militärputsch wurde er gefangen gehalten, konnte das Land aber dann verlassen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur ging er 1977 nach Spanien, wo er als Hafenarbeiter, Kellner und Nachtwächter arbeitete. Seit den achtziger Jahren konnte er von den Preisgeldern literarischer Wettbewerbe leben. Roberto Bolaño starb am 17. Juli 2003 in Barcelona.
Seine Bedeutung als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation wird spät (auch im deutschen Sprachraum) erkannt. Für sein Werk „Die wilden Detektive" erhielt er den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Auf Deutsch liegen u. a. vor: „Die Naziliteratur in Amerika", „Stern in der Ferne", „Amuleto", „Telefongespräche", „Lumpenroman". Sein Hauptwerk „2666" wurde bereits kurz nach Erscheinen als Jahrhundertwerk gepriesen.
(Foto: © The Estate of Roberto Bolaño)
Titel:
Cowboygräber
Die Eisbahn
Monsieur Pain
Telefongespräche
Der Geist der Science-Fiction
Die wilden Detektive
Die romantischen Hunde
Der unerträgliche Gaucho
Mörderische Huren
Das dritte Reich
Die Naziliteratur in Amerika
Lumpenroman (Hörbuch)
Lumpenroman
Stern in der Ferne
Chilenisches Nachtstück
Amuleto
Die Nöte des wahren Polizisten
2666
Die Cowboy-Gräber