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Cardenal, Ernesto: Aus Sternen geboren

Cardenal WerCardenal, Ernesto: Aus Sternen geboren
Das poetische Werk.
Neu durchgesehen von Lutz Kliche. Mit einem Nachwort von Hermann Schulz und Lutz Kliche.
Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 2012. 2 Bände mit insgesamt 1118 S. (558 und 560), € 56,00
978-3-7795-0416-0

In diesem poetischen Gesamtwerk Cardenals finden sich die längst vergriffenen Bände der ersten Sammelausgabe aus den Jahren 1985 – 1987 ebenso wie die später erschienen Titel „Teleskop in dunkler Nacht", „Gesänge des Universums", „Zyklus der Sterne" und „Transitreisender".
Sicher verdienstvoll ist die Sammelausgabe des poetischen Werkes, denn schier unentwirrbar schien das Konglomerat der bisherigen Ausgaben, Auswahlbänden, Auszügen, illustrierten Ausgaben usw.. Leider muß auch bei der vorliegenden Sammelausgabe bemängelt werden, dass keine zweisprachige Edition herausgegeben wurde.
In den 43 Gesängen des Universums faßt Cardenal die Summe seines poetischen Schaffens zusammen. Über 20 Jahre arbeitete er an diesem monumentalen Lebenswerk. Die Gesänge sind gleichzeitig ein theologisches Werk, das sich in der Tradition von Teilhard de Chardin versteht, aber auch die letzten Erkenntnisse sowohl der Naturwissenschaften als auch der Philosophie mit einzubeziehen sucht.
Leider fehlen sämtliche Quellenangaben und Originaltitel. Eine zeitliche und thematische Zuordnung ist so für die Leser nicht möglich. Der Anspruch des Verlags, den Autor auch einer jüngeren Generation näherzubringen, kann diese Zusammenstellung insofern nur unzureichend erfüllen, fehlen den Leser/-innen doch jegliche Hinweise auf die Fundstellen in den wenigen noch lieferbaren deutschen Übersetzungen. Leider nur ein weiteres unzulängliches Beispiel für die mittlerweile völlig unübersichtlichen deutschen Editionen Cardenals.
Klaus Küpper, BzL

Lutz Kliche ist Hispanist und verbrachte fünfzehn Jahre in Zentralamerika und Mexiko, wo er als Übersetzer und im Kulturbereich arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer aus dem Spanischen und Englischen in Deutschland. Er übertrug u. a. Werke von Ernesto Cardenal, Eduardo Galeano, Gioconda Belli, Sergio Ramírez, Rodolfo Walsh und Fernando del Paso.

Der Autor:

Cardenal Christoph MorlokErnesto Cardenal wurde am 20. Januar 1925 in Granada/Nicaragua geboren.
Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Mexiko und New York. 1954 nahm er an einem gescheiterten Aufstand gegen Somoza teil. Von 1961 bis 1965 studiert er Theologie in Cuernavaca/Mexiko und Medellín/Kolumbien. Danach Aufenthalt in verschiedenen Klöstern; 1965 Priesterweihe. Ab 1966 war Cardenal in Solentiname, wo er eine christliche Kommune gründete. Mit dem Beginn der Revolution ging er ins Exil und wurde nach dem Sieg über Somoza Kulturminister. 1980 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 1994 Austritt aus der FSLN und Gründung einer neuen Partei zusammen mit Gioconda Belli und Sergio Ramírez.
Cardenals lyrisches Werk wird in drei verschiedene Entwicklungsphasen eingeteilt: Gedichte mit einer sozialen und politischen Anklage, mystische Gedichte und deskriptiv-narrative Gedichte. Er ist Autor von Literaturkritiken, theologischen, medititativen Texten und von Reisebeschreibungen. 2012 erhielt er den Preis „Königin Sofia", mit dem sein gesamtes Werk gewürdigt wurde. Cardenal verstarb am 1.3.2020 in Managua.
(Foto: Christoph Morlok © beim Autor)

Titel:

Nichts existiert allein