Derek Walcott verstorben
Derek Walcott wurde am 23. Januar 1930 in Castries, auf der kleinen Antilleninsel Saint Lucia geboren. Er war Lehrer und Journalist und einer der bedeutendsten zeitgenössischen Lyriker englischer Sprache. 1992 erhielt er den Literaturnobelpreis.
Ein erstes Zeugnis seiner Lyrik konnten die deutschsprachigen Leserinnen und Leser schon 1954 in einer Gedicht-Anthologien kennenlernen; in den 1980er Jahren erschienen einige wenige Gedichte in Zeitschriften und erst 1989 wurde ein kleiner Auswahlband („Das Königreich des Sternapfels“) herausgegeben, über den H. Thies in der FAZ schrieb: "Die enorme thematische Vielfalt dieser Lyrik ist ... neben der gelegentlich frappanten Metaphorik die größte Überraschung für den Leser dieses Bandes. Mehr noch als in der Realität werden die westindischen Inseln in Walcotts Werk zum Paradigma für alle Probleme dieser Erde, für Schönheiten und Abgründe einer grausam disparaten, doch irgendwie zusammengehörigen Welt."
Erst die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahre 1992 verhalt Walcott zu einer breiteren Aufmerksamkeit. Es erschien ein weiterer Auswahlband mit Gedichten („Erzählungen von den Inseln“), die von Karibik ihren Menschen und ihren Geschichten erzählten und die Übersetzung eines Dramas („Der Traum auf dem Affenberg“).
Erst 1995 erschien dann in deutscher Übersetzung sein großes Werk „Omeros“. Omeros ist der neugriechische Name für Homer und stand Pate für das in Hexametern geschriebenes Versepos. O-mer-os bedeutet aber auch: O „war des Muschelhorns Ausrufung“, mer bedeutet Mutter und Meer, os ist „graues Gebein und weiße Gischt“. In einer ungeheuren Bildervielfalt beschreibt Walcott die Geschichte der Antillen, erzählt von den Bräuchen der Einwohner, beschreibt die atemberaubende Landschaft der Inseln und berichtet von seltsamen Gestalten, die seine Heimat bevölkern – ein außergewöhnliches und mitreißendes Leseerlebnis.
1999 folgte ein kleiner Gedichtband, 2001 der zweisprachige Gedichtzyklus „Mittsommer / Midsummer“, eine Art Bestandsaufnahme, die der karibische Dichter und Maler in der Mitte seines Lebens (midsummer) verfaßt hatte. Im Jahre 2007 erschien die Übersetzung von The Prodigal („Der verlorene Sohn“), „der poetische Lebensrückblick eines belesenen, weitgereisten, weltberühmten Dichters, der sich auch noch im Alter fragwürdig und rätselhaft geblieben ist“, so der Übersetzer Daniel Göske. Die letzte Sammlung („Weiße Reiher“) aus dem Jahre 2012 ist ein Lobgesang auf Schönheit, Liebe, Kunst und: das Altwerden.
Am 17. März 2017 ist Derek Walcott in seiner Heimat verstorben.
Ein erstes Zeugnis seiner Lyrik konnten die deutschsprachigen Leserinnen und Leser schon 1954 in einer Gedicht-Anthologien kennenlernen; in den 1980er Jahren erschienen einige wenige Gedichte in Zeitschriften und erst 1989 wurde ein kleiner Auswahlband („Das Königreich des Sternapfels“) herausgegeben, über den H. Thies in der FAZ schrieb: "Die enorme thematische Vielfalt dieser Lyrik ist ... neben der gelegentlich frappanten Metaphorik die größte Überraschung für den Leser dieses Bandes. Mehr noch als in der Realität werden die westindischen Inseln in Walcotts Werk zum Paradigma für alle Probleme dieser Erde, für Schönheiten und Abgründe einer grausam disparaten, doch irgendwie zusammengehörigen Welt."
Erst die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahre 1992 verhalt Walcott zu einer breiteren Aufmerksamkeit. Es erschien ein weiterer Auswahlband mit Gedichten („Erzählungen von den Inseln“), die von Karibik ihren Menschen und ihren Geschichten erzählten und die Übersetzung eines Dramas („Der Traum auf dem Affenberg“).
Erst 1995 erschien dann in deutscher Übersetzung sein großes Werk „Omeros“. Omeros ist der neugriechische Name für Homer und stand Pate für das in Hexametern geschriebenes Versepos. O-mer-os bedeutet aber auch: O „war des Muschelhorns Ausrufung“, mer bedeutet Mutter und Meer, os ist „graues Gebein und weiße Gischt“. In einer ungeheuren Bildervielfalt beschreibt Walcott die Geschichte der Antillen, erzählt von den Bräuchen der Einwohner, beschreibt die atemberaubende Landschaft der Inseln und berichtet von seltsamen Gestalten, die seine Heimat bevölkern – ein außergewöhnliches und mitreißendes Leseerlebnis.
1999 folgte ein kleiner Gedichtband, 2001 der zweisprachige Gedichtzyklus „Mittsommer / Midsummer“, eine Art Bestandsaufnahme, die der karibische Dichter und Maler in der Mitte seines Lebens (midsummer) verfaßt hatte. Im Jahre 2007 erschien die Übersetzung von The Prodigal („Der verlorene Sohn“), „der poetische Lebensrückblick eines belesenen, weitgereisten, weltberühmten Dichters, der sich auch noch im Alter fragwürdig und rätselhaft geblieben ist“, so der Übersetzer Daniel Göske. Die letzte Sammlung („Weiße Reiher“) aus dem Jahre 2012 ist ein Lobgesang auf Schönheit, Liebe, Kunst und: das Altwerden.
Am 17. März 2017 ist Derek Walcott in seiner Heimat verstorben.