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Fernando del Paso erhält den Premio Cervantes 2015

Fernando del Paso erhält den Premio Cervantes 2015

Der mexikanische Schriftsteller Fernando del Paso Morante erhält den diesjährigen Cervantespreis.
Der mit 125.000 € dotierte Premio Miguel de Cervantes ist der wichtigste Literaturpreis der spanischsprachigen Welt. Del Paso werde für seinen „Beitrag zur Entwicklung des Romans, der Tradition und Moderne vereint“ ausgezeichnet, so die Jury.
Fernando del Paso wurde am 1. April 1935 in Mexiko-Stadt geboren. Er studierte Ökonomie und war lange Jahre für die BBC in London und für Radio France in Paris tätig, wo er zuletzt für drei Jahre auch das Amt des Generalkonsuls innehatte. 1992 übernahm del Paso die Leitung der Bibliothek „Octavio Paz“ in Guadelajara.
Fernando del Paso, der bereits 1982 den Preis Rómulo Gallegos und 1985 den Preis der Casa de las Américas erhielt, ist Autor von Romanen und Erzählungen, er schreibt Lyrik, Theaterstücke und Essays.
In deutscher Übersetzung erschienen drei Romane, die leider schon lange vergriffen sind.
„Nachrichten aus dem Imperium“ (Noticias del imperio) berichtet von einem herausragenden Ereignis in der Geschichte seines Landes: dem Versuch Napoleon III. mit Hilfe der Habsburger Dynastie den Widerstand des aufmüpfigen Mexiko zu brechen. Das Ende der Geschichte ist bekannt: der siegreiche Benito Juárez läßt die Marionette Maximilian, Kaiser von Napoleons Gnaden, 1867 in Querétaro erschießen. Del Paso gelingt mit seinem Roman auf über 800 Seiten ein spannendes historisches Panorama der damaligen Zeit.
Protagonist des Romans „Palinurus von Mexiko” (Palinuro de Mexico) ist der Medizinstudent Palinurus (Namensvetter des Steuermanns aus Vergils Anäis), den der Autor auf seinen Streifzügen durch Realität und Traum in Mexiko-Stadt begleitet. Entstanden ist dabei das Buch der Bücher: verstanden in dem Sinne, dass dieser 800seitige Roman eine extraordinäre Ansammlung von Zitaten der Weltliteratur, aus Medizin und Philosophie darstellt, ein Zeugnis von Belesenheit, dass den Leserinnen und Lesern schier den Atem nimmt.
Der Roman „Linda 67” (Linda 67. Historia de un crimen) berichtet von einem Mörder, der bei seiner Tat scheinbar alles bedacht hat und trotzdem am Ende als Betrogener dasteht.

Der Preis wird am 23. April 2016 von Spaniens König Felipe VI. überreicht.