Antônio Gonçalves Dias zum 150. Todestag
Antônio Gonçalves Dias zum 150. Todestag
Am 3. November 2014 jährt sich der Todestag des bedeutenden brasilianischen Romantikers Antônio Gonçalves Dias.
Antônio Gonçalves Dias wurde am 10.8.1823 in Boa Vista/Maranhão als Sohn eines Portugiesen und einer Mulattin geboren. Ab 1838 lebte er in Portugal wo er Philosophie und Jura an der Universität in Coimbra studierte (nebenbei studierte er die deutsche Sprache und Literatur). Zurück in Brasilien wurde er Professor für Geschichte in Rio de Janeiro. Hier veröffentlichte er 1846 seine ersten „Gesänge", die ihn als Poeten bekannt machten (seine dramatischen Werke hatten keinen Erfolg) und heute als erste Zeugnisse einer brasilianischen Nationalliteratur angesehen werden. Zu diesen ersten Gesängen gehörte auch sein 1843 in Europa entstandenes berühmtes Canção do exílio, dessen erste Zeile Minha terra tem palmeiras in Brasilien jedes Kind kennt und das schnell zu einem Volkslied wurde.
1848 folgten dann die Segundos Cantos, 1851 die Últimos Cantos. (Eine Zusammenfassung dieser drei Gesänge erschien 1857 in Leipzig). Ab 1851 arbeitete er im brasilianischen Außenministerium und hielt sich in dessen Auftrag von 1855 bis 1858 in Europa, u. a. in Deutschland auf. Nach seiner Rückkehr nahm er 1861 einer Expedition im Bundesstaat Ceará teil. Hier erkrankte er und reiste zur Erholung erneut nach Europa (u. a. nach Lissabon, Paris und Dresden). Auf der Rückreise, die er bereits todkrank angetreten hatte, wurde er am 3. November 1864, angesichts der Küste von Maranhão, Opfer eines Schiffbruchs.
Vielleicht war es auch der tragische Tod des brasilianischen Dichters, der viele deutschsprachige Autoren in Brasilien anregte, sein Gedicht Canção do exilio ins Deutsche zu übertragen. Insgesamt 24 unterschiedliche deutsche Fassungen sind bisher bekannt geworden, die fast ausschließlich in deutschprachigen Publikationen in Brasilien erschienen – sie waren für die deutschsprachigen Einwanderer in ihren häufig abgelegenen Siedlungen bestimmt, die das Heimweh des brasilianischen Dichters sicher nachempfinden konnten.
Hier die deutsche Version von Rudolf Damm, die 1915 in Porto Alegre erschien (die erste deutsche Übersetzung war 30 Jahre zuvor publiziert worden).
Am 3. November 2014 jährt sich der Todestag des bedeutenden brasilianischen Romantikers Antônio Gonçalves Dias.
Antônio Gonçalves Dias wurde am 10.8.1823 in Boa Vista/Maranhão als Sohn eines Portugiesen und einer Mulattin geboren. Ab 1838 lebte er in Portugal wo er Philosophie und Jura an der Universität in Coimbra studierte (nebenbei studierte er die deutsche Sprache und Literatur). Zurück in Brasilien wurde er Professor für Geschichte in Rio de Janeiro. Hier veröffentlichte er 1846 seine ersten „Gesänge", die ihn als Poeten bekannt machten (seine dramatischen Werke hatten keinen Erfolg) und heute als erste Zeugnisse einer brasilianischen Nationalliteratur angesehen werden. Zu diesen ersten Gesängen gehörte auch sein 1843 in Europa entstandenes berühmtes Canção do exílio, dessen erste Zeile Minha terra tem palmeiras in Brasilien jedes Kind kennt und das schnell zu einem Volkslied wurde.
1848 folgten dann die Segundos Cantos, 1851 die Últimos Cantos. (Eine Zusammenfassung dieser drei Gesänge erschien 1857 in Leipzig). Ab 1851 arbeitete er im brasilianischen Außenministerium und hielt sich in dessen Auftrag von 1855 bis 1858 in Europa, u. a. in Deutschland auf. Nach seiner Rückkehr nahm er 1861 einer Expedition im Bundesstaat Ceará teil. Hier erkrankte er und reiste zur Erholung erneut nach Europa (u. a. nach Lissabon, Paris und Dresden). Auf der Rückreise, die er bereits todkrank angetreten hatte, wurde er am 3. November 1864, angesichts der Küste von Maranhão, Opfer eines Schiffbruchs.
Vielleicht war es auch der tragische Tod des brasilianischen Dichters, der viele deutschsprachige Autoren in Brasilien anregte, sein Gedicht Canção do exilio ins Deutsche zu übertragen. Insgesamt 24 unterschiedliche deutsche Fassungen sind bisher bekannt geworden, die fast ausschließlich in deutschprachigen Publikationen in Brasilien erschienen – sie waren für die deutschsprachigen Einwanderer in ihren häufig abgelegenen Siedlungen bestimmt, die das Heimweh des brasilianischen Dichters sicher nachempfinden konnten.
Hier die deutsche Version von Rudolf Damm, die 1915 in Porto Alegre erschien (die erste deutsche Übersetzung war 30 Jahre zuvor publiziert worden).
Lied aus der Verbannung Meiner Heimat Schmuck sind Palmen Wo im Hain die Drossel singt, Schöner singt als alle Vögel, Deren Stimme hier erklingt. Heller funkeln unsre Sterne, Blumiger ist unsre Flur, Reicher unser Wald an Leben Und an Liebe die Natur. Glücklich bin ich, wenn in stiller Nacht mein Geist ins Weite dringt – Meiner Heimat Schmuck sind Palmen Wo im Hain die Drossel singt. Kann die Heimat mir ersetzen, Was das fremde Land mir bringt? Glücklich bin ich, wenn in stiller Nacht mein Geist ins Weite dringt. Meiner Heimat Schmuck sind Palmen Wo im Hain die Drossel singt. Lass Herr, noch den Tag mich schauen, Der mich in die Heimat bringt, In die Heimat, deren Zauber In des Herzes Tiefe dringt. Lass mich schaun das Land der Palmen, Wo im Hain die Drossel singt. (Nachdichtung: Rudolf Damm) |
Canção do exílio Minha terra tem palmeiras, Onde canta o Sabiá; As aves, que aqui gorjeiam, Não gorjeiam como lá. Nosso céu tem mais estrelas, Nossas várzeas têm mais flores, Nossos bosques têm mais vida, Nossa vida mais amores. Em cismar, sozinho, à noite, Mais prazer eu encontro lá; Minha terra tem palmeiras, Onde canta o Sabiá. Minha terra tem primores, Que tais não encontro eu cá; Em cismar –sozinho, à noite– Mais prazer eu encontro lá; Minha terra tem palmeiras, Onde canta o Sabiá. Não permita Deus que eu morra, Sem que eu volte para lá; Sem que disfrute os primores Que não encontro por cá; Sem qu'inda aviste as palmeiras, Onde canta o Sabiá. De Primeiros cantos (1847) |