Bolaño, Roberto: Die wilden Detektive

Roman.
Aus dem Spanischen von Heinrich von Berenberg.
Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuchverlag, 2018. TB. 683 S., kt., 16,00 €.
O: Los detectives salvajes.
978-3-596-70198-8
Der Roman beginnt mit der Tagebucheintragung des 17 Jahre alten Juan García Madero vom 2. November 1975 und gleich in der ersten Zeile taucht der geheimnisvolle Begriff auf, der den ganzen Roman durchzieht: viszeraler Realismus. Es handelt sich um Gruppe von Literaten, die sich um die beiden mysteriösen Figuren Ulises Lima und Arturo Belano scharen. Zu diesen jungen Wilden aus Mexiko-Stadt stößt nun der junge García Madero. Der zweite Teil besteht aus einem Kaleidoskop von ca. 50 unterschiedlichsten Zeugenaussagen, die irgendwie mit den Abenteuern der Realviszeralisten zu tun haben, bzw. es vorgeben. Ein buntes Durcheinander von verschiedenen Orten und Stimmen, die in der Zeit zwischen 1976 und 1996 angesiedelt sind. Der Schlußteil besteht wieder aus den Tagebucheintragungen García Maderos, die am 15. Februar 1976 enden. Ein furioser Roman, ein unauslesbares Buch voller Phantasie und Humor, Anspielungen und Seitenhieben auf den etablierten Literaturbetrieb, kurz: ein köstliches Lesevergnügen. (Klaus Küpper, Bücher zu Lateinamerika)
Der Autor:

Einen Teil seiner Jugend verbrachte er Mexiko. 1972 kehrte er nach Chile zurück, nach dem Militärputsch wurde er gefangen gehalten, konnte das Land aber dann verlassen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur ging er 1977 nach Spanien, wo er als Hafenarbeiter, Kellner und Nachtwächter arbeitete. Seit den achtziger Jahren konnte er von den Preisgeldern literarischer Wettbewerbe leben. Roberto Bolaño starb am 17. Juli 2003 in Barcelona.
Seine Bedeutung als einer der begabtesten lateinamerikanischen Autoren der jüngeren Generation wird spät (auch im deutschen Sprachraum) erkannt. Für sein Werk „Die wilden Detektive" erhielt er den Premio Rómulo Gallegos, einen der angesehensten lateinamerikanischen Literaturpreise. Auf Deutsch liegen u. a. vor: „Die Naziliteratur in Amerika", „Stern in der Ferne", „Amuleto", „Telefongespräche", „Lumpenroman". Sein Hauptwerk „2666" wurde bereits kurz nach Erscheinen als Jahrhundertwerk gepriesen.
(Foto: © The Estate of Roberto Bolaño)
Titel:
Cowboygräber
Die Eisbahn
Monsieur Pain
Telefongespräche
Der Geist der Science-Fiction
Die wilden Detektive
Die romantischen Hunde
Der unerträgliche Gaucho
Mörderische Huren
Das dritte Reich
Die Naziliteratur in Amerika
Lumpenroman (Hörbuch)
Lumpenroman
Stern in der Ferne
Chilenisches Nachtstück
Amuleto
Die Nöte des wahren Polizisten
2666
Die Cowboy-Gräber