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Ortuño, Antonio: Die Verbrannten

Ortuño VerbranntenOrtuño, Antonio: Die Verbrannten
Roman. Aus dem Spanischen von Nora Haller.
München: Kunstmann, 2015. 205 S., geb., SU. 19,95 €.
O: La fila india. Mexico D.F. 2013
978-3-95614-055-6

Santa Rita, ein unbedeutendes Kaff im Süden Mexikos. In einer Notunterkunft für zentralamerikanische Flüchtlinge auf dem Weg in die USA wird ein Feuer gelegt, dem zahlreiche Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fallen. Irma, genannt La Negra, wird zur Untersuchung des Vorfalls zum lokalen Büro der Nationalkomission für Migration geschickt. Dort sind ihre Nachforschungen wenig willkommen und in einem Klima der Angst ist keiner der Überlebenden bereit, zu den Ereignissen in der Nacht des Anschlags auszusagen – bis auf die zwanzigjährige Yein, die zu Irmas einziger Zeugin wird. Doch in einem Land, wo Zentralamerikaner allenfalls als Menschen zweiter Klasse betrachtet werden und wo Behörden, Polizei und kriminelle Banden gemeinsam ein zynisches Geschäft betreiben, das noch den letzten Peso aus den Flüchtlingen herausquetscht, kann es tödliche Folgen haben, den Dingen auf den Grund zu gehen. In diesem vielstimmig orchestrierten und schonungslos rauen politischen Roman porträtiert Antonio Ortuño ein menschenverachtendes System, das die Schwächsten ausraubt, vergewaltigt, verbrennt und schließlich in Massengräbern verschwinden lässt. (Verlagsinformation)

Nora Haller wurde am 16.6.1986 in Zürich geboren. Sie wuchs in Hamburg auf und studierte Komparatistik und Romanistik in München. In Köln volontierte sie im Lektorat von Kiepenheuer & Witsch, bevor sie sich selbstständig machte und als Redakteurin und Übersetzerin aus dem Spanischen arbeitete. Heute ist sie Lektorin des Piper Verlags und lebt in München.

Der Autor:

ortuno1 autorVerlag Antje KunstmannAntonio Ortuño wurde 1976 in Guadalajara, Jalisco geboren. Sein Debütroman El buscador de cabezas wurde von der Zeitung Reforma zum besten mexikanischen Roman 2006 gewählt, 2010 nahm das Magazin Granta ihn in die Liste der besten spanischsprachigen Autoren auf. „Die Verschwundenen“ ist sein dritter Roman der in Deutschland erscheint. In der Anthologie „Schiffe aus Feuer“ von 2010 war er mit einer kurzen Erzählung („Tod eines Welpen“) aus seiner Kurzgeschichtensammlung El jardin japonés vertreten. Antonio Ortuño ist 2018/2019 Stipendiat des DAAD. 

(Foto: Kunstmann Verlag)

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