Trouillot, Lyonel: Straße der verlorenen Schritte

Roman. Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer und Claudia Steinitz.
München: Liebeskind Verlag, 2013. 143 S., geb., SU., 16,90 €.
O: Rue des Pas-Perdus. Port-au-Prince 1996.
978-3-95438-015-2
Eine alte Bordellbesitzerin, die mitansehen muss, wie Hass und Gewalt das Leben ihrer Mädchen zerstören. Ein Taxifahrer, der zwischen die Fronten gerät und alles verliert, was er besitzt. Und ein Intellektueller, der vergeblich in der Liebe einen Ausweg sucht. Lyonel Trouillot lässt drei Menschen von einer Nacht erzählen, als Haiti zur Hölle auf Erden wurde.
Port-au-Prince. Das Gerücht verbreitet sich in Windeseile. »Geht nicht nach draußen«, heißt es, »heute Nacht passiert etwas.« Langsam wird es dunkel, der Strom fällt aus. An Stromstörungen hat man sich längst gewöhnt – ebenso daran, Wut und Hunger hinunterzuschlucken. Die Anhänger der Opposition wollen mit Gewalt an die Macht, doch es besteht Gefahr, dass die Miliz des Diktators unter der Bevölkerung ein Blutbad anrichtet. Auf der Suche nach einem letzten Kunden irrt ein Taxifahrer durch die Straßen der Hauptstadt. Zur selben Zeit flüchtet ein junger Mann mit seiner Arbeitskollegin in das Haus eines Freundes, der hoch oben auf einem Hügel über der Stadt wohnt. Es soll ihre erste gemeinsame Nacht werden. Währenddessen steht die Besitzerin des größten Bordells der Stadt am Fenster und betrachtet sorgenvoll die Szenerie. Sie spürt, dass bald schon Blut fließen wird ...
Lyonel Trouillots Debütroman »Straße der verlorenen Schritte« hat auch heute, fünfzehn Jahre nach seinem Erscheinen in Frankreich, nichts von seiner Kraft eingebüßt. In seiner mitreißenden, poetischen Sprache schildert Lyonel Trouillot die Ereignisse einer einzigen Nacht, in der sich das tragische Schicksal eines ganzen Landes offenbart. Denn wer Hass sät, wird Sturm ernten. (Verlagsinformation)
Barbara Heber-Schärer und Claudia Steinitz leben in Zürich und haben zahlreiche Werke aus dem Französischen übersetzt (u.a. von Claude Lanzmann, Gilles Rozier und Richard Morgiéveund).
Der Autor:
Lyonel Trouillot wurde am 31.12.1956 in Port-au-Prince geboren. Während der Diktatur von Duvalier ging er für einige Jahre ins Exil in die USA. Nach seiner Rückkehr engagierte er sich für die Demokratiebewegung in seinem Land und gehörte er zu den wichtigsten Gegnern des Regimes von Aristide.
Trouillot ist Autor von Lyrik, Prosa und Essay in kreolischer und französischer Sprache. Er schreibt für eine Reihe von Zeitschriften, ist Gründer von einem Kulturzentrum und Förderer jungen Autoren.
Sein Roman Bicentaire wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet; er erschien 2011 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Jahrestag“. Weitere Romane in deutscher Übersetzung sind „Die Straße der verlorenen Schritte“ (2013), „Die schöne Menschenliebe“ (2014) und „Yanvalou für Charlie“ (2016).
Trouillot lebt in Port-au-Prince und lehrt an der dortigen Universität französische und kreolische Literatur.

Trouillot ist Autor von Lyrik, Prosa und Essay in kreolischer und französischer Sprache. Er schreibt für eine Reihe von Zeitschriften, ist Gründer von einem Kulturzentrum und Förderer jungen Autoren.
Sein Roman Bicentaire wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet; er erschien 2011 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Jahrestag“. Weitere Romane in deutscher Übersetzung sind „Die Straße der verlorenen Schritte“ (2013), „Die schöne Menschenliebe“ (2014) und „Yanvalou für Charlie“ (2016).
Trouillot lebt in Port-au-Prince und lehrt an der dortigen Universität französische und kreolische Literatur.
(Foto: Georges Seguin (Okki))
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