Teillier, Jorge: Botschaften aus Nimmerland
Teillier, Jorge: Botschaften aus NimmerlandGedichte 1956 bis 1996.
Herausgegeben, eingeleitet, aus dem chilenischen Spanisch übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Reiner Kornberger.
Ausgabe in Deutsch und Spanisch.
Gransee: Edition Schwarzdruck, 2021. 212 S., 25,00 €.
978-3-96611-018-1
Die Anthologie des Bremer Hispanisten und Übersetzers Reiner Kornberger stellt das Werk Jorge Teilliers zum ersten Mal in deutscher Sprache vor. [Bisher erschienen lediglich drei einzelne übersetzte Gedichte in div. Anthologien. (Lateinamerikaarchiv)]
Die Publikation dieser Anthologie wurde ermöglicht durch das Förderprogramm für die Übersetzung chilenischer Werke im Ausland der Kulturabteilung des Außenministerium der Republik Chile (DIRAC) und mit Unterstützung der Teillier Stiftung.
Reiner Kornberger, geboren 1949 in Mayen/Eifel, ist promovierter Romanist und Germanist. Von 1976 bis 2013 arbeitete er als Spanischlehrer am Gymnasium und an der Universität. Er ist Herausgeber und Übersetzer von Literatur aus Lateinamerika, besonders von Autorinnen und Autoren aus Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay, darunter u. a. Werke von Ricardo Feierstein, Héctor Tizón, Celia Curatella, Gonzalo Rojas, Mempo Giardinelli und Mario Benedetti.
Reiner Kornberger lebt und arbeitet in Bremen.
Der Autor:
Jorge Teillier (24.6.1935 Lautaro (Chile) – 22.4.1996 Viña del Mar) zählt neben Neruda, de Rokha, Huidobro, Rojas und Parra zu den bedeutendsten chilenischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. In einem Dutzend Gedichtsammlungen verstand er es, einen ganz eigenen Stil zu entwickeln, den er in Anlehnung an Rilke „Larenpoesie“ nannte. Es ist eine Poesie der Verwurzelung, der Rückbesinnung auf die Kindheit, auf das verlorene Paradies, auf den Mythos, eine Reise in das Nimmerland. Der nostalgische Grundton vieler Gedichte verbirgt nicht das Drama des modernen Menschen, sein Ringen um Identität und seinen Versuch, sich den vielfältigen Möglichkeiten der Manipulation durch die moderne Technik zu entziehen. Teillier selbst zerbrach an diesem Konflikt und dem Einbruch der Gewalt durch den Militärputsch von 1973.
„T. gehörte weder zur Gefolgschaft P. Nerudas noch zur Schule des Antipoeten N. Parra oder gar zur kosmopolitisch orientierten ‚Generation von 1950’. Er war und blieb der südchil., ländlich dörflichen Welt seiner Kindheit verhaftet. Ihr entstammen die Bilder seiner Lyrik ... die sich im Laufe seiner Entwicklung zu einem System von Symbolen verdichten.“ (D. Reichardt, 1992)
Titel: