Vieira Junior, Itamar: Die Stimme meiner Schwester
Vieira Junior, Itamar: Die Stimme meiner Schwester
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Barbara Mesquita
Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2022. 318 S., Hc, SU, 25,00 €
O: Torto Arado. Portugal 2018.
978-3-10-397493-5
Itamar Vieira erzählt eine ungehörte Geschichte: Zwei Frauen erheben ihre Stimme gegen die alte Welt Brasiliens.
Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer. Neugierig holen sie ein großes Messer hervor. Bei ihrem verbotenen Spiel verliert eine der Schwestern ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme.
Das Leben ihrer Familie folgt treu den Spuren der Ahnen. Großmutter Donana spricht mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellen sich die jungen Frauen entgegen: Bibiana verlässt mit ihrem Geliebten das Dorf, Belonísia wehrt sich gegen die Brutalität des Mannes an ihrer Seite.
Itamar Vieira Junior erzählt in melodiöser Sprache von einer Plantagen-Siedlung und von Nachkommen früherer Sklaven in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Kraft der beiden Schwestern und die Solidarität unter den Frauen verändern ihre Welt. (Verlagsinformation)
Die Übersetzerin Barbara Mesquita, geb. 1959 in Bremen, studierte u. a. Romanische Philologie, Germanistik und Politikwissenschaft. Sie ist vereidigte Dolmetscherin und Übersetzerin für portugiesische und spanische Sprache und außerdem Spezialistin für die lusofonen Länder Afrikas. Sie hat u. a. Patrícia Melo, Juan Manuel de Prada, Pepetela, Pedro Rosa Mendes und Luis Fernando Veríssimo übersetzt. Barbara Mesquita lebt in Hamburg.
Der Autor:
Itamar Vieira Junior, geboren 1979 in Salvador da Bahia, ist Geograph und Ethnologe mit Schwerpunkt auf afrobrasilianischer Kultur. Er wurde als Erster mit einem Milton-Santos-Stipendium für schwarze Jugendliche aus einkommensschwachen Familien ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Doktorarbeit erforschte er die Gemeinschaften der Nachkommen ehemaliger Sklaven und seine eigene Ahnengeschichte. Er lebte mehrere Jahre mit ihnen und setzt ihnen mit seinem Roman ein Denkmal. In seinen Kolumnen in Folha de S. Paulo, der größten Tageszeitung Brasiliens, schreibt er gegen Bolsonaro und Rassismus. »Die Stimme meiner Schwester« ist sein erster Roman. Verlagsinformation)
Titel:
Feuer