Gamerro, Carlos: Die 92 Büsten der Eva Perón

Roman.
Aus dem argentinischen Spanisch von Birgit Weilguny.
Wien: septime 2018. 403 S., geb., SU., 24,00 €.
O: La aventura de los bustos de Eva. 2004.
978-3-902711-73-1
978-3-902711-73-1
Der Generaldirektor einer argentinischen Baufirma ist von linksperonistischen Rebellen entführt worden, was im Argentinien der Siebzigerjahre tatsächlich häufiger vorkam. Allerdings fordern die Rebellen für seine Freilassung diesmal, dass in der Firmenzentrale 92 Evita-Büsten aufgestellt werden müssen.
Besorgen soll diese Ernesto Marroné, der karrieregeile Einkaufsleiter der Firma und begeisterte Leser von Wirtschaftsratgebern à la Wie man Freunde gewinnt, Samurai-Prinzipien für Manager oder Don Quijote – Der fahrende Manager von der Mancha. Natürlich wittert er vor allem eine Beförderung, jedoch gestaltet sich die Suche nach den Büsten schwieriger als gedacht: Zuerst besetzen Arbeiter die Gipsfabrik, die sie produzieren sollte. Dann geht es Schlag auf Schlag und er gerät mitten in den gesellschaftlichen Aufruhr in einem Argentinien, in dem tagtäglich der nächste Militärputsch oder die nächste Guerilla-Aktion droht; in dem aber auch die ärmere Bevölkerungsschicht nach wie vor ihrer »Evita« und der ersten Perón-Regierung nachtrauert.
Das Buch ist nicht nur ein satirischer Bildungsroman, in dem Marroné seine Sozialisierung in der Oberschicht und sein bisheriges Leben zu hinterfragen beginnt, es hält trotz aller Groteske eine international verständliche Botschaft bereit: Die historische Verklärung der Vergangenheit, oder auch mancher umstrittener Führerfiguren, führt zuweilen schwerstens in die Irre. (Verlagsinformation)
Besorgen soll diese Ernesto Marroné, der karrieregeile Einkaufsleiter der Firma und begeisterte Leser von Wirtschaftsratgebern à la Wie man Freunde gewinnt, Samurai-Prinzipien für Manager oder Don Quijote – Der fahrende Manager von der Mancha. Natürlich wittert er vor allem eine Beförderung, jedoch gestaltet sich die Suche nach den Büsten schwieriger als gedacht: Zuerst besetzen Arbeiter die Gipsfabrik, die sie produzieren sollte. Dann geht es Schlag auf Schlag und er gerät mitten in den gesellschaftlichen Aufruhr in einem Argentinien, in dem tagtäglich der nächste Militärputsch oder die nächste Guerilla-Aktion droht; in dem aber auch die ärmere Bevölkerungsschicht nach wie vor ihrer »Evita« und der ersten Perón-Regierung nachtrauert.
Das Buch ist nicht nur ein satirischer Bildungsroman, in dem Marroné seine Sozialisierung in der Oberschicht und sein bisheriges Leben zu hinterfragen beginnt, es hält trotz aller Groteske eine international verständliche Botschaft bereit: Die historische Verklärung der Vergangenheit, oder auch mancher umstrittener Führerfiguren, führt zuweilen schwerstens in die Irre. (Verlagsinformation)
Birgit Weilguny wurde 1980 in Wien geboren und hat in ihrer Geburtsstadt Übersetzen (Spanisch und Englisch) und Literaturwissenschaft studiert. Sie übersetzt technische und literarische Texte und ist Autorin von Erzählungen, Gedichten und Theaterstücken. Von 2012 bis 2014 unterrichtete sie Übersetzen an der Universität Wien. Neben einigen spanischen Autorinnen und Autoren hat sie Werke von Luisa Valenzuela und Andrea Stefanoni (Argentinien) sowie Eduardo Labarca (Chile) übersetzt. Sie war Teilnehmerin an verschiedenen literarischen Workshops und Projekten, u.a. am IV. Festival Lateinamerikanischer Poesie in Wien 2007.
Der Autor:

Er ist Prosaautor, Drehbuchautor, Übersetzer und Professor für Literatur an der Universität in Buenos Aires.
Bisher hat er fünf Romane, die zum Teil ins Englische und Französische übertragen wurden, einen Band mit Erzählungen sowie Essays veröffentlicht. Er zählt mittlerweile zu den bedeutendsten Autoren Argentiniens.
„Das offene Geheimnis“ und "Der Traum des Richters" sind seine ersten Übersetzungen ins Deutsche.
(Foto: © Victoria Noorthoorn)
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