Salgado, Sebastião: Amazônia
Salgado, Sebastião: AmazôniaKonzeption und Gestaltung: Lélia Wanick Sebastião.
Deutsche Übersetzung: Hubertus von Gemmingen und Michael Kerkmann.
Köln: Taschen, 2021. 527 S., ca. 500 s/w Fotos, div. Karten, geb., SU. 26 x 35,8 cm, 100,00 €
978-3-8365-8511-8
Ein gefährdetes Paradies
Mit Sebastião Salgado auf den Spuren indigener Völker im Amazonas-Regenwald.
Sebastião Salgado bereiste sechs Jahre lang das brasilianische Amazonasgebiet und fotografierte die unvergleichliche Schönheit dieser einzigartigen Region: den Regenwald, die Flüsse, die Berge und die Menschen, die dort leben – ein unersetzlicher Schatz der Menschheit.
In seinem Vorwort schreibt Salgado: „Für mich ist dies die allerletzte Grenze, ein eigenes, geheimnisvolles Universum, in dem die ungeheure Kraft der Natur wie an keinem anderen Ort auf der Erde zu spüren ist. Dieser Wald erstreckt sich bis ins Unendliche und beherbergt ein Zehntel aller lebenden Pflanzen- und Tierarten – das größte Naturlaboratorium der Welt.“
Salgado besuchte ein Dutzend indigene Völker, die in winzigen Gemeinschaften über den größten tropischen Regenwald der Welt verstreut leben. Er dokumentierte den Alltag der Yanomami, der Asháninka, der Yawanawá, der Suruwahá, der Zo’é, der Kuikuro, der Waurá, der Kamayurá, der Korubo, der Marubo, der Awá und der Macuxi – ihre herzlichen Familienbande, ihre Jagd und ihren Fischfang, die Art und Weise, wie sie Mahlzeiten zubereiten und teilen, ihre Geschicklichkeit, Gesichter und Körper zu bemalen, die Bedeutung ihrer Schamanen, ihre Tänze und Rituale.
„Dieses Buch ist den indigenen Völkern des brasilianischen Amazonasgebietes gewidmet. Es feiert das Überleben ihrer Kulturen, ihrer Bräuche und ihrer Sprachen. Zudem würdigt es ihre Rolle als Hüter der Schönheit, der natürlichen Ressourcen und der Artenvielfalt des größten Regenwaldes der Welt, der immer wieder Angriffen der Außenwelt ausgesetzt ist. Wir sind ihnen für immer dankbar, dass sie uns empfangen haben, um ein Stück ihres Lebens mit uns zu teilen.“
„Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dieses Buch in 50 Jahren nicht als Bestandsaufnahme einer verlorenen Welt gelten wird. Amazônia muss fortbestehen.“
Sebastião Salgado und Lélia Wanick Salgado
(Verlagsinformationen)
Sebastião Salgado wurde 1944 in Brasilien im Bundesstaat Minas Gerais, einem der größten brasilianischen Kaffeeanbaugebiete, geboren. Nach seiner Emigration 1969 kam er nach Paris, promovierte in Wirtschaftswissenschaften und arbeitete für die International Coffee Organisation (ICO) in London. Auf seinen Arbeitsreisen nach Afrika machte er erste Fotoaufnahmen mit der Kamera seiner Frau. Das Fotografieren begeisterte ihn so sehr, dass er sich 1973 als Fotojournalist selbständig machte. Seitdem dokumentiert Salgado in selbst ausgewählten Langzeitprojekten über Jahre hinweg mittels Schwarzweißfotografien das Leben der Menschen, vor allem am unteren Ende der Gesellschaft. Titel seiner Bücher sind u. a. „Arbeiter“ von 1993, „Terra“ (1997), „Genesis“ (2013), „Duft der Träume“ (2015), „Anderes Amerika“ (2015) und „Gold“ (2019). Er wurde mit zahlreichen Fotopreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Eugene Smith-, dem Hasselblad- und dem Oskar Barnack-Preis. Im Oktober 2019 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Salgado lebt und arbeitet in Paris.
Die Herausgeberin Lélia Wanick Salgado studierte Architektur und Stadtplanung in Paris. Ihr Interesse für die Fotografie entdeckte sie 1970. Seit den 1980er-Jahren konzipiert und gestaltet sie die Mehrzahl der Fotobände von Sebastião Salgado und organisiert alle Ausstellungen seines Werkes. Seit 1994 ist Lélia Wanick Salgado Geschäftsführerin von Amazonas Images (bis 2017) und die Leiterin ihres Pariser Studios.