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Mastretta, Angeles: ¡Ehemänner!

Mastretta.EhemännerMastretta, Angeles: ¡Ehemänner!
Erzählungen. Aus dem Spanischen von Petra Strien.
Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 2009. st 4101. 201 S., englbr., 11,90 €.
O: Maridos, Auswahl
978-3-518-46101-3

„Dominga Fez machte auf der Beerdigung ihres Mannes nicht gerade einen traurigen Eindruck, wenn auch keinen fröhlichen ..." und so ließ sich ihre Einsilbigkeit auch mit dem einzigen Satz erklären: „Meine Pflicht ist erfüllt." Und die Nachbarn stimmte ihr im Grunde zu, wenn sie meinte. „Als der Mann von Señora Fez ins bessere Leben hinüberging, wurde auch ihres um vieles besser."
In den meisten Geschichten über die „Ehemänner", Geliebten und andere Machos, die uns Mastretta hier in ihren lakonisch und manchmal witzig vorgetragenen längeren und (manchmal ganz) kurzen Episoden erzählt, sind die Trennungen und die folgenden „Befreiungen" und Neuanfänge für die Frauen keine Folge von Todesfällen. Umso schwerer und schmerzlicher fallen die unterschiedlichen Emanzipationsversuche allerdings auch aus. Und das, obwohl die beschriebenen Männer doch eher Hampelmännern gleichen und bis auf Ausnahmen eigentlich zu den bedauernswerten Vertretern ihres Geschlechts gehören. Unnötig zu erwähnen, daß die Frauen bei Mastretta mehrheitlich Vertreterinnen einer gehobenen Gesellschaftsschicht sind und auch nicht in Ciudad Juárez wohnen. Und daher ist Camila, ein 12jähriges Mädchen aus einem kleinen Indio-Dorf, das sich der Verheiratung durch ihren Vater, der dafür 12.000 Pesos kassieren will, durch die Flucht entzieht, in dieser Versammlung nur eine Alibifigur in einer zudem völlig unglaubwürdigen Geschichte: nach zehn Jahren kehrt sie mit abgeschlossenem Jurastudium und Ehemann in ihr Dorf zurück ...
Schade, aus dem Thema hätte frau mehr machen können als diese, insgesamt doch sehr langweiligen Erzählungen.
Klaus Küpper, Bücher zu Lateinamerika

Die Autorin:

Mastretta c JerryBauer SVAngeles Mastretta wurde am 9.10.1949 in Puebla geboren.
Sie arbeitet als Journalistin bei diversen Zeitschriften, sowie für Rundfunk und Fernsehen. Als Lyrikerin und Romanautorin erhielt sie mehrere Preise. Im deutschen Sprachraum wurde sie vor allem mit dem Roman „Mexikanischer Tango" bekannt; übersetzt wurden außerdem die Romane: „Emilia" und „Frauen mit großen Augen". Siehe dazu auch „Bücher zu Lateinamerika", Gesamtverzeichnis 2002.
(Foto: © Jerry Bauer/Suhrkamp Verlag)

Titel:

Emilia
¡Ehemänner!