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Phelps, Anthony: Andalusische Radierungen

Phelps RadierungenPhelps, Anthony: Andalusische Radierungen
Ausgewählte Gedichte / Eaux-fortes andalouses. Poèmes choisis.
Aus dem Französischen übertragen von Rike Bolte. Mit einem Vorwort von Peter Klaus.
Trier: litradukt, 2022. 189 S., br., 15,00 €.
978-3-940435-39-2 
Anthony Phelps besingt in einer Sprache voller tropischer Sinnlichkeit und Erotik das ewig Weibliche, die Natur, aber auch die Vielfalt der verschiedenen Amerikas und der Karibik. Leitmotive sind das Exil, die Getriebenheit, Haiti, das Land, das er als politischer Exilant verlassen musste, und Kanada, das Land, in dem er Aufnahme gefunden hat. Litradukt bietet mit dieser zweisprachigen Auswahl dem deutschsprachigen Publikum erstmals einen Überblick über das Werk eines der bedeutendsten haitianischen und kanadischen Gegenwartslyriker, angefangen bei Mon pays que voici (1968), dem oft mit Pablo Nerudas "Großem Gesang" oder Aimé Césaires "Rückkehr ins Land der Geburt" verglichenen poetischen Streifzug durch die Geschichte Haitis, der Phelps' literarischen Ruhm begründete. Die Gedichte sind der von Phelps selbst zusammengestellten Anthologie Nomade je fus de très vieille mémoire entnommen. (Verlagsinformation)
Rike Bolte ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und lehrt lateinamerikanische, spanische und frankophone Literaturen und Kulturen. Darüber hinaus ist sie mit Timo Berger Begründerin und Kuratorin des mobilen lateinamerikanischen Poesiefestivals Latinale sowie Übersetzerin aus dem Spanischen und Französischen – und aus dem Deutschen ins Spanische. Sie hat u.a. Werke von Julián Herbert und Lucía Puenzo übersetzt.

Der Autor:

Phelps AnthonyAnthony Phelps, Lyriker, Prosaautor, Journalist, Vortragskünstler und Bildhauer, geboren 1928 in Port-au-Prince, kann als lebender Klassiker Haitis gelten. Nach einem Chemiestudium in den USA gehörte er 1960 zu den Gründern der Gruppe Haïti Littéraire und der Zeitschrift Semences, die der haitinaischen Literatur bedeutende Impulse verleihen sollten. Als Gegner Duvaliers musste er 1964 nach einem Gefängnisaufenthalt ins Exil nach Montreal gehen, wo er noch heute lebt. Bis zu seiner Pensionierung war er dort als Nachrichtenredakteur bei Radio Canada tätig. Er gilt auch als einer der wichtigsten Gegenwartsautoren Québecs. Sein literarisches Werk umfasst etwa dreißig Bücher, darunter das Kultbuch Mon Pays que voici (1968), eine lyrische Hymne an sein Heimatland, und die Romane Moins l’infini (Paris, Les Éditeurs Français Réunis, 1973, überarbeitet unter dem Titel Des fleurs pour les héros, Paris, Le temps des cerises, 2013, deutsch „Denn wiederkehren wird Unendlichkeit“, Berlin/Weimar, Aufbau-Verlag, 1976) und Mémoire en Colin Maillard (Montreal, Editions Nouvelle Optique, 1976). „Der Zwang des Unvollendeten“ erschien 2006 im Verlag Leméac, Montreal unter dem Titel La contrainte de l’inachevé. Anthony Phelps erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter zweimal den Preis der Casa de las Americas. Im Frühjahr 2014 hielt er sich im Rahmen des Projekts Kreyol, die Kultur des Widerstandes in der Karibik in der Künstlervilla Waldberta bei München auf.

© Photo: SETKA Film, éditions Brundo Doucey (Verlagsfoto)

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