Ulrich Tarlatt / Jorge Luis Borges: Der Bücherwächter

Ulrich Tarlatt / Jorge Luis Borges: Der Bücherwächter

Mit Schreibmaschine geschriebenes Gedicht, vier aquarellierte Original-Holzschnitte von Ulrich Tarlatt (gedruckt auf 1992er Bank-Statistik) sowie weitere 2 Original-Holzschnitte auf den Deckeln aus Wellpappe. 
Die Holzschnitte geben die minoische Linear B-Schrift wieder. Blockbuch mit Bindfadenschliesse, Tonscherbe (Knossos) an der Bindung sowie weissblech-verstärkten Ecken. 
Halle/Bernburg: edition augenweide, 1993. 14. Druck. 9 Bl., HLdr./Pappe. 
(7.5 x 15 cm) Auflage 50 vom Künstler signierte Ex. mit unikalem Charakter.

„Da sind die Gärten, die Tempel … die richtigen Wörter, die vierundsechzig Hexagramme … die geheimen ewigen Gesetzte … diese Dinge oder die Erinnerung an sie sind in den Büchern, die ich im Turm verwahre. DieTataren kamen aus dem Norden … sie errichteten Pyramiden aus Feuer und durchschnitten Kehlen … Im ungewissen Morgengrauen rettete der Vater meines Vaters die Bücher ... Mein Name ist Hsiang. Ich bin der, der die Bücher verwahrt, die vielleicht die letzten sind … Da sind sie in den hohen Fächern, nah und fern zugleich, geheim und sichtbar wie die Sterne. Da sind die Gärten, die Tempel.“ 

Das kleine Büchlein mit metallbeschlagenem Pappeinband und einer kleinen Tonscherbe verziert, enthält aquarellierte Seiten aus Seidenpapier, abwechselnd mit farbigen Holzschnitten von Ulrich Tarlatt und dem Gedicht ‘Bücherwächter‘ von Jorge Luis Borges. In seinen Grafiken verwendet Tarlatt die Linear-B-Schrift, eine frühe indogermanische Schriftart. Durch die Verwendung von gefundenen und gesammelten, verschiedenen Papieren und Pappen und Variationen in den Drucken wird jedes Exemplar der Auflage zu einem Unikat und unterstreicht so die Einzigartigkeit jedes Buches.

Der Künstler:

Tarlatt, Ulrich