Zum Hauptinhalt springen

logo laa

toolbar bg

Levy, Tatiana Salem: Der Schlüssel zum Haus

Levy SchlüsselLevy, Tatiana Salem: Der Schlüssel zum Haus
Roman. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marianne Gareis.
Berlin: Secession Verlag Berlin, 2024. 189 S., geb., 25,00 €
O: A chave de casa. Rio de Janeiro 2007.
978-3-96639-097-2 

Der stark autobiografisch geprägte Roman erzählt über drei Generationen die Geschichte einer jüdischen Familie, die von Vertreibung, Migration und Exil geprägt ist. 
Der türkisch-jüdische Großvater verlässt seine Heimatstadt Istanbul, weil die von ihm geliebte Frau von ihrem Vater zwangsverheiratet wird. Er schwört der Liebe ab, wandert zu Ver- wandten nach Brasilien aus und baut sich dort eine neue Existenz und eine neue Familie auf. Seine jüngste Tochter ist die Mutter der Ich-Erzählerin. Während der brasilianischen Militär- diktatur engagiert sie sich politisch, kommt ins Gefängnis, wird dort gefoltert, kommt frei und flieht mit ihrem Mann nach Lissabon ins Exil. Dort kommt die Ich-Erzählerin zur Welt, doch ein Jahr nach ihrer Geburt kehrt die Familie nach Rio de Janeiro zurück. 
Nach dem frühen Tod der geliebten Mutter und einer toxischen, gewaltsamen Beziehung ist die Erzählerin traumatisiert und wie gelähmt. Sie will begreifen, was auf ihren Schultern lastet, etwas, für das sie sich nicht verantwortlich fühlt, das sie aber niederdrückt. Schreibend unternimmt sie den Versuch, sich von der quälenden Last der familiären Vergangenheit zu befreien. Ihr Großvater hat ihr den Schlüssel zum Haus seiner Familie übergegeben, und sie begibt sich auf eine Reise zu ihren Wurzeln erst nach Istanbul, dann nach Lissabon und letztendlich zur ihrer ureigenen Identität, an deren Ende eine tatsächlich glückende Liebe steht. 
(Verlagsinformation)

Marianne Gareis, geb. 1957 in Süddeutschland, studierte Lateinamerikanistik, Anglistik und Ethnologie an der Freien Universität Berlin und lebte anschließend mehrere Jahre in Portugal. Seit 1989 arbeitet sie als Übersetzerin, zunächst vor allem spanischer und portugiesischer, seit einigen Jahren verstärkt brasilianischer Literatur. Zu ihren Übersetzungen gehören Werke von José Saramago, Gonçalo Tavares, Machado de Assis, Andréa del Fuego, Paulo Scott und Sergio Álvarez. 2014 erhielt sie für ihre Übersetzung des brasilianischen Klassikers "Dom Casmurro" von Machado de Assis den renommierten Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW. Marianne Gareis lebt in Berlin und in Vila Nova de Milfontes/Portugal.

Die Autorin:

Levy, Tatiana Salem