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Valenzuela, Luisa: Morgen

Valenzuela MorgenValenzuela, Luisa: Morgen
Roman. Aus dem Spanischen von Helga Lion und Gerald Wallner.
Klagenfurt: Drava Verlag, 2010. Edition Milo. Bd. 24. 480 S., geb., 27,80 €.
O: El Mañana.
978-3-85435-624-0

Das Schiff Morgen fährt flussaufwärts. Es ist beladen mit geheimen Worten und neigt zum Kentern. An Bord achtzehn Schriftstellerinnen, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse austauschen. Das Schiff wird von einer Kommandoeinheit gekapert, die Schriftstellerinnen des Terrorismus beschuldigt und unter Hausarrestgestellt: achtzehn argentinische Schriftstellerinnen, die mit einem Federstrich von der literarischen Landkarte gefegt werden. Elisa Alagañaraz ist eine der festgehaltenen Schriftstellerinnen. Sie haben ihre Bibliothek geplündert, ihre Werke vernichtet und ihr nur ihren Laptop gelassen. Sie entscheidet sich nach Monaten der Gefangenschaft und Verzweiflung, ihre Odyssee an Bord des Schiffes zu erzählen, im Wissen, dass ihr Geschriebenes wöchentlich von Ordnungswächtern wieder gelöscht wird. Was ist so bedrohlich für die Machthaber? Die Kraft ihrer Worte? Eine eigene Sprache der Frauen? Die Frage nach der wirklichen Stimme des Menschen? Vom ersten Moment ihrer Gefangenschaft an versucht Elisa Algañaraz, Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie nimmt Kontakt auf mit dem israelischen Übersetzer Omér Katvani, der wiederum Esteban Clementi, einen argentinischen Hacker, einbindet. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, eine Geschichte der Verfolgungen, der Gefahren und der Verschwörungen, die zu einer beinahe unmöglichen Antwort ineinanderlaufen. Luisa Valenzuela vereint ausgeprägten Sinn für Humor mit der Schärfe der Reflexion. (Verlagsinformation)

Die Autorin:

Luisa Valenzuela wurde am 26. 11. 1938 in Buenos Aires geboren.
Sie unternahm ausgedehnte Reisen, lebte von 1957 bis 1961 in Paris, arbeitete bis 1978 für verschiedene Zeitungen und in der von Borges geleiteten Nationalbibliothek, bevor sie Argentinien verließ und zehn Jahre lang in New York im Exil lebte.
Valenzuela kehrte erst 1989 wieder in ihre Geburtsstadt zurück.
Außer einigen Prosaarbeiten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien lagen bisher nur die beiden Prosabände „Offene Tore" und „Feuer am Wort" ins Deutsche übersetzt vor (s. Bücher zu Argentinien 2010, S. 110f.).

Titel:

Morgen