Zum Hauptinhalt springen

logo laa

toolbar bg

Che Guevara, Ernesto: The Motorcycle Diaries

Che MotorcycleChe Guevara, Ernesto: The Motorcycle Diaries
Das Tagebuch der Lateinamerika-Reise 1951-52.
Aus dem Spanischen von Klaus Laabs.
Mit einem neuen Vorwort von Walter Salles.

Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2021. 192 S., 23 s/w Fotos, 1 Karte. 12,00 €.
978-3-462-00074-0

Rechtzeitig zum Start des Walter Salles Films „Die Reise des jungen Che“ liegen die nach seiner Rückkehr von dem jungen Ernesto Guevara selbst überarbeitete Tagebuchnotizen der mit seinem Freund Alberto Granado unternommenen Motorradreise durch Argentinien, Chile, Peru, Kolumbien und Venezuela nun auch auf Deutsch als Taschenbuch vor. Die Erlebnisse dieser Reise haben den eher unpolitischen (und anti-kommunistischen!) Jugendlichen aus der argentinischen Mittelschicht nachhaltig geprägt. Die Lebenswelt der einfachen Bevölkerung am Beispiel der miserablen Bedingungen der chilenischen Bergarbeiter oder der indigenen Bevölkerung in Peru mitzubekommen, war sicher für seine spätere Zukunft genau so prägend wie das Kennenlernen der imposanten architektonischen Überreste des Inka-Reiches. Das Gefühl, ganz Lateinamerika als Vaterland zu haben, hat sich sicherlich schon bei dieser Reise herausgebildet, in Ansätzen bereits auch der Anspruch, dieses vom erlebten Elend, Ungerechtigkeit und Perspektivlosigkeit zu befreien.
Ein Vorwort seiner Tochter, die inzwischen das „Centro Lationoamericano ‚Che Guevara’“ in Havanna und die Herausgabe der Hinterbliebenschaften aus seinem persönlichen Archiv leitet, sowie ein Auszug aus dem Buch seines Vaters („Mein Sohn der Che“) runden die aufschlußreichen Aufzeichnungen ab. (K.B., Bücher zu Lateinamerika 2005/06)