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Pizzi, José Luis: Había una vez en Mirow / Es war einmal in Mirow

Pizzi MirowPizzi, José Luis: Había una vez en Mirow / Es war einmal in Mirow
Cuento / Erzählung. Spanisch / Deutsch.
[KJL] Übersetzt von Astrid Pelz.
Stuttgart: ABRAZOS, 2020. 2. Aufl. 15 S., ill., 15 cm x 21 cm, geh., 8,00 €
 
Die Geschichte handelt von einer Begebenheit, die sich an einem heißen Sommertag in Mirow zugetragen haben soll: Sophia, die mit ihrer Schwester, ihren Eltern und ihrem Kater Coco die Ferien im Haus der Großeltern verbringt, findet eine geheimnisvolle Brille, durch die man alles in Regenbogenfarben und sogar auch noch sonst unsichtbare Katzen sehen kann. Es scheint sich dabei um eine persönliche Familienerinnerung des Autors zu handeln, die von einem dieser denkwürdigen Zufälle handelt, bei dem sich Träume mehrerer Personen überschneiden bzw. diese erst in ihrer Kombination einen Sinn ergeben. Die Geschichte, die offenbar ein besonderes Erlebnis für die Familie Pizzis darstellt, lässt den Leser jedoch außen vor. Das mag daran liegen, dass der Autor es versäumt, inhaltliche Aspekte der Geschichte zu erläutern, die ihm selbst wohl selbstverständlich vorkommen mögen. So wird z. B. nicht erklärt, warum „Kater Robe“, der plötzlich ohne vorherige Nennung vermisst wird, nicht anwesend ist oder es wird das „Haus über dem Wasser“ der Großeltern genannt, welches nicht weiter beschrieben wird und keinerlei Bedeutung für die Geschichte hat. Die deutsche Übersetzung bleibt sehr nah am Text und büßt dadurch an Erzählqualität ein. Im Impressum fehlen reihenweise Leerzeichen. Insgesamt weist das nur 15-seitige Büchlein damit zu viele Elemente auf, die nicht sorgfältig und wenig leserfreundlich wirken. 
Während das schmale Heftchen vielleicht in dieser Form nicht außergewöhnlich genug ist, um einem breiteren Publikum vorgestellt zu werden, kann es womöglich als Anregung für andere Familien dienen, die eigenen besonderen Erlebnisse aufzuzeichnen. Als familieninternes Album vermag die Erzählung mit Zeichnungen der beiden Töchter des Autors sowie einigen Fotos sicherlich die Erinnerung an einen unvergesslichen Tag im Leben der Protagonisten dieser „wahren“ Geschichte festzuhalten.
Johanna Klute

José Luis Pizzi 
wurde 1959 in Ingeniero Huergo, Argentinien, geboren. Er spiegelt die Erinnerung eines Rechtsanwalts, der zum Schriftsteller geworden ist und umgekehrt. Als Advokat und einer der Urheber der wichtigsten Reformen in der Gesetzgebung gegen die Diskriminierung von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität hat er für die Gleichstellung der Rechte sexueller Minderheiten in Argentinien Grundsätzliches geleistet. (Verlagsinformation)