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Zurita, Raúl: Las ciudades de agua / Die Wasserstädte

zuritaZurita, Raúl: Las ciudades de agua / Die Wasserstädte
Hrsg. und Nachwort v. Liliana Bizama Muñoz.
Zweisprachige Ausgabe. Span./Deutsch.
Übersetzung: „Übersetzungsprojekt Zurita" an der Universität Mainz.
Berlin: trafo Literaturverlag, 2012. 131 S., englbr., 14,80 €.
978-3-86465-008-6

Der Gedichtband enthält die von Zurita ausgewählten Texte sowohl in der spanischen Originalfassung als auch in der deutschen Übersetzung. Die Zusammenstellung ist in drei Zyklen gegliedert und gibt das alptraumhafte Erleben der Wirklichkeit vor dem Hintergrund Zuritas eigener Erfahrungen wieder. Zurita kam als Student nach dem Militärputsch Pinochets in politische Haft. Dies wurde zum prägenden Trauma, die Gewalt der chilenischen Diktatur zum wichtigsten historischen und politischen Bezugspunkt in Zuritas Poesie. In Las Ciudades de Agua. Die Wasserstädte lässt Zurita die Erfahrungen verschiedener Länder und Zeiten über sich hereinbrechen. So beginnen sich in seinen (Alp-)Träumen die großen Katastrophenereignisse, allen voran der Zweite Weltkrieg und die Atombombe von Hiroshima, mit den Schrecken der Pinochet-Diktatur zu überlagern.
Zurita hat die Zusammenstellung der Texte, die in deutscher Übersetzung erscheinen sollten, selbst vorgenommen. Organisiert von der Herausgeberin des Buchs, Liliana Bizama, Lehrkraft in der Abteilung Spanische und Portugiesische Sprache und Kultur des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) in Germersheim, haben drei Studentinnen und drei Dozentinnen des Arbeitsbereichs seit Sommer 2010 an der Übersetzung gearbeitet. Für die Studierenden ist es eine besondere Erfahrung, lyrische Texte zu übersetzen. "Auf die Texte muss man sich einlassen. Zurita ist nicht einfach zu übersetzen und die Texte erfordern einen hohen Rechercheaufwand. Die Themen sind bei jungen Studierenden kaum noch präsent", erklärt Dr. Eva Katrin Müller vom FTSK. Den drei Übersetzungstandems - jeweils eine Studentin und eine Dozentin haben einen Zyklus bearbeitet - ist es trotz der komplexen Thematik gelungen, ohne Erläuterungen und Fußnoten auszukommen. Um einen einheitlichen Stil zu wahren, wurden die Übersetzungen in der Gesamtgruppe noch einmal überarbeitet - auch dies eine eher ungewöhnliche Erfahrung für die Übersetzer- und Dolmetscherstudierenden. (Information des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) 
"Die 'Wasserstädte' bilden ein wunderbares Choral-Werk, in dem die Stimmen der Lebenden und Toten zusammenfließen, in dem die persönliche und kollektive Geschichte eine Geographie teilen, die zugleich liebenswert und kriminell ist. Die Landschaft hat ihre Unschuld verloren." Nicolás Cabral, 2008. 

Der Autor:

Raúl Zurita wurde am 10.1.1950 in Santiago de Chile geboren.
Er studierte Mathematik und Ingenieurswissenschaften. Nach dem Putsch der Militärs im Jahre 1973 wurde er einige Monate inhaftiert. Später war er Professor in Kalifornien und arbeitete als Kulturattaché in Italien und Spanien.
Zurita hat mehr als 20 Gedichtbände verfasst, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Er ist Träger des Pablo Neruda-Preises (1989) und des chilenischen Premio Nacional de Literatura (2000). Seit 2001 ist er Professor für Literatur an der Universidad Diego Portales in Santiago de Chile.
Viele seiner übersetzten Gedichte sind in deutschsprachigen Anthologien und Zeitschriften erschienen. 1993 erschien sein großer Gedichtzyklus „Vorhimmel" in deutscher Übersetzung.

Titel:

Las ciudades de agua / Die Wasserstädte