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Santos, Joel Rufino dos: Zumbi

Santos ZumbiSantos, Joel Rufino dos: Zumbi
Eine Gesellschaftsutopie im Brasilen des 17. Jahrunderts.
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Lilly Busch.
Wien, Berlin: Turia + Kant, 2019. Reihe: Neue Subjektile. 163 S., englbr., 19,00 €.
O: Zumbi. São Paulo 2006.
978-3-85132-921-6
 
„Lässt sich eine andere Gesellschaft denken, in der Hautfarbe, Geschlecht und soziale Stellung keine Privilegien erzeugen? Vielleicht steht Palmares dafür: ein 100 Jahre lang geträumter Traum, mit grünen Palmen, in einem majestätischen, blauen Gebirgszug. Der Embryo eines Landes, das allen gehört. Das, was hätte sein können, aber noch nicht gewesen ist.“ In seinem historischen Portrait Zumbi zeichnet Joel Rufino dos Santos die einzigartige Geschichte des Quilombo Palmares nach, einer um das Jahr 1600 von geflohenen afrikanischen Sklaven gegründeten Siedlung, die sich für 100 Jahre im Widerstand gegen die brasilianische Sklavenhaltergesellschaft befand und ihr einen radikal anderen Gesellschaftsentwurf entgegensetzte.
Dos Santos porträtiert Zumbi, den letzten Anführer von Palmares, der bis heute als ikonische Figur des schwarzen Widerstands in Brasilien bekannt ist. Zugleich liest er die Geschichte der Sklaverei gegen den Strich, deren Erzählung und Deutung fast ausschließlich den weißen Sklavenherren vorbehalten war. Seine Analyse der sozialen und ökonomischen Strukturen der Kolonialzeit macht dabei nicht zuletzt auch Kontinuitäten dieses brutalen und rassistischen Systems bis ins heutige Brasilien hinein begreifbar. (Verlagsinformation)
 
Lilly Busch studierte Literaturwissenschaft in Berlin und São Paulo. Im Anschluss arbeitete sie im Fachbereich Theater/Tanz am Goethe-Institut in München und absolvierte in Frankfurt am Main und Brüssel einen Master in Dramaturgie.
 
Der Autor:
Santos, Joel Rufino dos (1941–2015) war ein bedeutender Menschenrechtler, Historiker, Schriftsteller und Professor für brasilianische Literatur an der Universidade Federal do Rio de Janeiro. Mit seinen historischen und politischen Schriften, Erzählungen, Romanen, sowie mit zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern versuchte Rufino dos Santos ein Bewusstsein für die afrobrasilianische Kultur, für die Geschichte des Kolonialismus und für den Rassismus in der brasilianischen Gesellschaft zu schaffen.
 
Titel: