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Alencar, José de: Iracema

Alencar IracemaAlencar, José de: Iracema
Legende aus Ceará.
Übersetzung aus dem Portugiesischen von Ingrid Schwamborn.
Fortaleza/Bonn: Tatubola Editora, 2015. 120 S., m. zahlr. Abb. + Karten, br., ca. 15,00 €.
O: Iracema. Lenda do Ceará. Rio de Janeiro 1865.
(Das Buch kann über die Buchhandlung TFM, 60486 Frankfurt/M., Große Seestraße 47 bezogen werden)

Am Beginn des 17. Jahrhunderts trifft Martin, ein portugiesischer Soldat, in den Bergen von Ibiapaba im heutigen Staat Ceará Iracema, ein junges Mädchen vom Stamm der Tabajara. Die beiden verlieben sich. Das Verhältnis wird von ihren Stammesbrüdern nicht akzeptiert, denn Iracema ist als Tochter des Medizinmannes Geheimnisträgerin des Jurema-Getränks. Die beiden fliehen zu einem befreundeten Stamm an der Küste. Hier wird ihr gemeinsames Kind Moacir geboren. Martin findet bei den Potiguaras einen Freund und Waffenbruder. Nach dem Kampf gegen die Tabajara kehrt er zu Iracema zurück, die in seinen Armen stirbt.
Alencar erzählt die Geschichte auf Basis historischer Figuren und von tatsächlichen Ereignissen aus der Frühzeit der Eroberung Brasiliens. Er wählt eine sehr poetische, an unsere romantischen Märchen und Legenden erinnernde Sprache voll mit farbigen Naturschilderungen.
Der ausführliche Anhang enthält wichtige Hinweise zur Übersetzungsproblematik, vor allem der verwendeten Eigennamen aus der Tier- und Pflanzenwelt, ein Glossar zu indianischen Wörtern, Orten und Personen, Kommentare aus der zweisprachigen Ausgabe von 2006 sowie einige Karten. Die zahlreichen s/w. Tier- und Pflanzen-Abbildungen im Text sind leider zu klein, um einen anschaulichen Eindruck zu hinterlassen.
„In Iracema drängt Alencar die historischen Kolonialkriege an den Rand einer fiktionalen, aber rührenden, weil tragisch endenden Liebesbegegnung einer jungen, von europäischen Einflüssen unberührten Indianerin ... und eines jungen portugiesischen Kolonisten. Diese exotisch-romantische Liebesbeziehung ist jedoch als eine verhaltene, vom Leser nur in vagen Andeutungen wahrgenommene ‚Allegorie’ der Verbindung von Portugal und Amerika konzipiert, aus der ein Sohn – Brasilien – hervorgeht“ Helmut Feldmann, Köln (aus der Einführung der zweisprachigen Ausgabe von 2006).
Klaus Küpper, BzL

Ingrid Schwamborn, geboren 1940 in Berlin, hat in Bonn studiert und ist Romanistin. Sie lebte von 1968-1978 und 1989-1995 in Brasilien und war Lehrbeauftragte für brasilianische Literatur an der Universität zu Köln. Sie hat Veröffentlichungen zu Stefan Zweig, den Holländern in Brasilien sowie zahlreiche literarische Übersetzungen publiziert und zweisprachige Werke der brasilianischen Literatur herausgegeben. Ingrid Schwamborn lebt in Bonn und Aquiraz bei Fortaleza, deren Ehrenbürgerin sie ist.

Der Autor:

Publication of the book Iracema Jos eacute de AlencarJosé Martiniano de Alencar wurde am 1.5.1829 in Mecejana in Bundesstaat Ceará geboren. Er studierte Jura in São Paulo und war eine Zeitlang Chefredakteur des Diária do Rio de Janeiro. Er wurde ins Bundesparlament gewählt und war bis 1870 Justizminister.
De Alencar war Autor von von zahlreichen Romanen, kurzer Prosa, Dramen, Lyrik sowie politischen und juristischen Schriften. Er gilt als einer der herausragenden Vertreter der brasilianischen Romantik, der mit seinem Werk ein umfassendes Bild seines Landes liefern wollte. Vor allem seine Romane, die das Leben der Indianer vor und während der Eroberung zum Thema haben, sind bis heute in Brasilien sehr populär. O Guarani (1856), Iracema (1865) und Ubiraja (1874) erschienen (in Brasilien) auch in deutscher Übersetzung. (Weitere Übersetzungen siehe: Klaus Küpper: Bibliographie der brasilianischen Literatur. Köln/Frankfurt.a.M. 2012.)
José de Alencar starb am 12.12.1877 in Rio de Janeiro.

Titel:

Iracema