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Kegel, Sandra: Prosaische Passionen

PassionenKegel, Sandra: Prosaische Passionen
Die weibliche Moderne in 101 Short Stories - Übersetzungen aus 20 Weltsprachen
München: Manesse, 2022 (5. Okt.). Ca. 928 S., geb., SU., ca., 40,00 €
978-3-7175-2546-2
Das erste weibliche Weltpanorama der literarischen Moderne: ein umfassender und repräsentativer Gegenkanon zur patriarchalen Dominanz.
Frauen schreiben anders! Katherine Anne Porter schreibt anders als Eileen Chang, Alfonsina Storni schreibt anders als Marina Zwetajewa, Edith Wharton schreibt anders als Else Lasker-Schüler, Clarice Lispector schreibt anders als Carson McCullers, Marguerite Duras schreibt anders als Tania Blixen, Djuna Barnes schreibt anders als Grazia Deledda, Selma Lagerlöf schreibt anders als Silvina Ocampo, Anaïs Nin schreibt anders als Tove Ditlevsen und Sofja Tolstaja schreibt anders als Virginia Woolf.
Diese erste globale Prosasammlung weiblichen Schreibens um und nach 1900 zeigt: Die literarische Moderne war ganz wesentlich weiblich! Nicht nur in Europa, überall auf der Welt veränderte sich das künstlerische Selbstverständnis von Frauen von Grund auf. Sie eroberten sich kreative Freiräume, machten weibliches Denken und Fühlen literaturfähig, vor allem aber schufen sie große Erzählkunst und behaupteten sich so auf dem Feld der Hochliteratur, die bis dahin als exklusive Männerdomäne galt. Ab 1900 ist Weltliteratur nicht mehr bloß ein Gruppenbild mit Dame.
Sandra Kegel, renommierte Literaturkennerin und -liebhaberin, hat für diesen einzigartigen Band moderne Kurzprosa aus aller Frauen Ländern zusammengetragen – Klassikerinnen, deren Rang unbestritten ist, neben solchen, die erst noch entdeckt werden wollen. Ein längst überfälliges Panorama weiblicher Erzählkunst!
Sandra Kegel, Jahrgang 1970, studierte Literaturwissenschaft in Aix-en-Provence sowie Germanistik, Romanistik sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und in Frankfurt am Main. Seit 1999 ist sie feste Redakteurin im Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und seit 2021 alleinige Feuilleton-Leiterin. Sie gehört zum Kritiker-Quartett der 3sat-Literatursendung «Buchzeit» und zählt zu den profiliertesten Literaturkennerinnen unserer Gegenwart. 
(Verlagsinformation)
Neun von 101 Prosastücken dieser verdienstvollen Anthologie stammen aus Lateinamerika (Jean Rhys aus Dominica mitgezählt), davon zwei Erstübersetzungen (von Adela Zamudio aus Bolivien und Marie Vieux-Chauvet aus Haiti). Außerdem vertreten sind: Teresa de la Parra aus Venezuela, Lydia Cabrera aus Kuba, Alfonsina Storni und Silvina Ocampo aus Argentinien, María Luisa Bombal aus Chile und Clarice Lispector aus Brasilien. Die Texte stammen zum Teil aus längst vergriffenen Zusammenstellungen, andere Sammlungen sind erst jüngst erschienen und noch lieferbar (recherchierbar u.a. auf dieser Webseite).
Klaus Küpper, BzL