Anjel, Memo: Mindeles Liebe
Anjel, Memo: Mindeles Liebe
Roman. Aus dem Spanischen von Hanna Grzimek.
Zürich: Rotpunktverlag, 2009. 197 S., geb.,
O: Míndele.
978-3-85869-387-7
Nein, Memo Anjel schreibt nicht über die alltägliche Gewalt in Kolumbien, auch wenn seine Geburtsstadt Medellín das brutale Zentrum von Mord und Totschlag war. Sein hier vorliegender Roman ist die Fortsetzung der Familiengeschichte, die mit „Das meschuggene Jahr" begann. Die sephardische Familie ist aus Jerusalem zurück. Alles beginnt mit der Hochzeit von Mindele, der Tochter einer befreundeten Familie, die den Reuvén Toledo heiratet, der ohne Verwandtschaft in Kolumbien lebt. Natürlich war es keine Heirat aus Liebe; die gab es einfach nicht und wenn schon mal von Verliebtsein die Rede war, dann hieß es: „Das geht vorbei, so was geschieht, wenn die weißen und die roten Blutkörperchen nocht ganz im Gleichgewicht sind." Aber Mindele hat auch ein Auge auf den Onkel Chaim geworfen, der mit ihrer Schwester Rivka verheiratet ist. Chaim ist der Onkel des jugendlichen Erzählers, der den Fortgang der dramatischen Geschichte hautnah miterlebt und der in diesem Roman ein köstliches Bild seiner liebenswerten Familie nebst Anhang zeichnet. Das alles passiert im Medellín der 50er und 60er Jahre, als die Stadt noch nicht in der Gewalt der Drogenbarone und Paramilitärs war und die Probleme der Menschen noch nicht von ihr bestimmt waren.
Eine amüsante und lesenswerte und ein wenig melancholische Erinnerung.
Klaus Küpper, BzL
Roman. Aus dem Spanischen von Hanna Grzimek.
Zürich: Rotpunktverlag, 2009. 197 S., geb.,
O: Míndele.
978-3-85869-387-7
Nein, Memo Anjel schreibt nicht über die alltägliche Gewalt in Kolumbien, auch wenn seine Geburtsstadt Medellín das brutale Zentrum von Mord und Totschlag war. Sein hier vorliegender Roman ist die Fortsetzung der Familiengeschichte, die mit „Das meschuggene Jahr" begann. Die sephardische Familie ist aus Jerusalem zurück. Alles beginnt mit der Hochzeit von Mindele, der Tochter einer befreundeten Familie, die den Reuvén Toledo heiratet, der ohne Verwandtschaft in Kolumbien lebt. Natürlich war es keine Heirat aus Liebe; die gab es einfach nicht und wenn schon mal von Verliebtsein die Rede war, dann hieß es: „Das geht vorbei, so was geschieht, wenn die weißen und die roten Blutkörperchen nocht ganz im Gleichgewicht sind." Aber Mindele hat auch ein Auge auf den Onkel Chaim geworfen, der mit ihrer Schwester Rivka verheiratet ist. Chaim ist der Onkel des jugendlichen Erzählers, der den Fortgang der dramatischen Geschichte hautnah miterlebt und der in diesem Roman ein köstliches Bild seiner liebenswerten Familie nebst Anhang zeichnet. Das alles passiert im Medellín der 50er und 60er Jahre, als die Stadt noch nicht in der Gewalt der Drogenbarone und Paramilitärs war und die Probleme der Menschen noch nicht von ihr bestimmt waren.
Eine amüsante und lesenswerte und ein wenig melancholische Erinnerung.
Klaus Küpper, BzL
Der Autor:
Memo (José Guillermo) Anjel wurde 1954 in Medellín geboren und stammt aus einer sephardischen Familie.
Er ist Professor für Soziale Kommunikation in seiner Geburtsstadt. Memo
Anjel ist Autor von Romanen, Erzählungen, Essays und Comcis. Im Jahre 2005 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms DAAD. Von ihm liegen bisher ein Roman („Das meschuggene Jahr") und zwei Bände mit Erzählungen („Das Fenster zum Meer" und „Geschichten vom Fenstersims") auf Deutsch vor (siehe BzL 2007/08, S. 103ff.).
(Foto: © Rotpunktverlag)
Titel:
Mindeles Liebe
Memo (José Guillermo) Anjel wurde 1954 in Medellín geboren und stammt aus einer sephardischen Familie.
Er ist Professor für Soziale Kommunikation in seiner Geburtsstadt. Memo
Anjel ist Autor von Romanen, Erzählungen, Essays und Comcis. Im Jahre 2005 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms DAAD. Von ihm liegen bisher ein Roman („Das meschuggene Jahr") und zwei Bände mit Erzählungen („Das Fenster zum Meer" und „Geschichten vom Fenstersims") auf Deutsch vor (siehe BzL 2007/08, S. 103ff.).
(Foto: © Rotpunktverlag)
Titel:
Mindeles Liebe