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Villoro, Juan: Das wilde Buch

Villoro BuchVilloro, Juan: Das wilde Buch
[KJB] Übersetzt von Birgitt Kollmann.
München: Hanser, 2014. 233 S., geb., 14,90 €.
O: El libro salvaje. Mexiko 2008.
978-3-446-24639-3

Ein wunderschönes Lieblingsbuch! Es ist spannend genug, um nicht zu langweilen, gleichzeitig verliert das Buch nie die sichere Gemütlichkeit, die man als Leser braucht, um sich darin wohl zu fühlen. Es gibt immer genug zu Essen und zu Lachen - so macht jedes Abenteuer Spaß:
Der 13jährige Juan verbringt nach der Trennung seiner Eltern die zwei Monate langen Sommerferien bei seinem Onkel Tito in Mexiko-Stadt. Während er sich seinem Schicksal zunächst nur widerwillig fügt, ist er doch sofort von Onkel Tito und dessen sonderbaren Marotten fasziniert, und auch von Titos Haus, das einer riesigen labyrinthischen Bibliothek ähnelt. Und der Onkel hat bereits eine Aufgabe für ihn: Juan soll in diesem Bücher-Labyrinth, in dem man sich nur allzu leicht verirren kann, das wilde Buch finden. Die erste Lektion, die er dabei lernt, ist, dass Bücher ein Eigenleben haben und ihren Standort wechseln, was die Suche nach dem wilden Buch natürlich nicht gerade leichter macht. Und: Bücher können gefährlich und sogar Feinde sein. Diese Tatsache macht aus Juans Suche ein spannendes Abenteuer. Die Haushälterin Eufrosia, Juans neue Freundin Catalina, Tochter der Apothekerfamilie von gegenüber, seine kleine Schwester Carmen und ihr Bataillon von Kuscheltieren vervollständigen die Zusammenstellung der verrückten bis gewöhnungsbedürftigen, aber äußerst liebenswerten und sehr eigenen Charaktere, die Juan bei seiner Suche unterstützen.
Der Roman ist eine philosophische Lektüre sowohl über die Vorzüge als auch über die Gefahren des Lesens. Juans Abenteuer zeigt nicht nur, dass Bücher eine große Hilfe bei der Bewältigung von Problemen und der Selbstfindung sein können, sondern ist auch eine Erinnerung an den einen oder anderen, sich nicht hinter seinen Büchern zu vergraben und dabei das „wirkliche" Leben auszusperren. Die Übersetzerin schreibt in unkomplizierten und gut lesbaren Sätzen. Eine sehr gute Lektüre. Absolut lesenswert! So ein Buch habe ich mir als Kind gewünscht. (ab 12 J.)
Johanna Klute 

Der Autor:

Villoro-Juan 2 hfJuan Villoro Ruiz wurde am 24.9.1956 in Mexiko-Stadt geboren.
Er studierte Soziologie und arbeitete als Rundfunkredakteur und Hochschullehrer. Seine journalistische Tätigkeit für diverse Medien umfasste eine breite Themenpalette; er schrieb über Sport, Literatur, Musik und Film. Von 1981 bis 1984 war er Kulturattaché in Ostberlin.
Villoro ist Autor von Romanen, Erzählungen, Jugendbüchern, Theaterstücken und Essays für die er zahlreiche Preise erhielt.
In deutscher Übersetzung erschienen 1993 der Roman „Die Augen von San Lorenzo" (El disparo de argón) und 1997 der Roman „Das Spiel der sieben Fehler" (Materia dispuesta); beide erhielten sehr gute Kritiken (s. BzL 1994 und BzL 1997/98).

Foto: © Héctor Mediavilla / Revista Gatopardo

Titel:

Das dritte Leben
Partieller Tod
Das wilde Buch