Salgado, Sebastião: Anderes Amerika

Konzept und Layout Lélia Wanick Salgado.
Aus dem Französischen von Bernd Weiß.
München : Knesebeck, 2015. 127 S., geb., 113 s/w Abb., 31 cm, 34,95 €.
978-3-86873-863-6
Verlagsinformation:
1985 erschien in Paris der erste Band mit Fotografien von Sebastiao Salgado. Salgado, der heute mit seinen sozial engagierten fotografischen Großprojekten zu einem der international anerkanntesten Namen der Fotografiegeschichte gehört und zuletzt durch seinen spektakulären Band "Genesis" und durch den Film von Wim Wenders über ihn im letzten Jahr Aufsehen erregte, stand damals noch am Anfang seiner Karriere.
Nachdem er und seine Frau Lélia Salgado wegen ihres Engagements gegen die Militärdiktatur Brasilien 1969 verlassen mussten und im Exil in London und Paris lebten, beschloss er 1978 seine Heimat wieder zu besuchen. Er bereiste das Land sieben Jahre und fotografierte vor allem die Nachfahren der ursprünglichen Einwohner des Landes, die zumeist rechtlos und arm in den einfachen ländlichen Gebieten wohnen. Die Bilder ihres beschwerlichen Lebens, aber auch ihres Glaubens und des Mystizismus', der das Land beherrscht, fängt Salgado in meisterhaft verdichteten Kompostitionen ein.
Die Bilder, die während dieser mehr als sieben Jahre währenden Reisen durch seine Heimat entstanden, fasste er in einem sehr strikten mit seiner Frau Lélia entwickelten Layout 1985 zusammen.
Von dem damals Aufsehen erregenden Bildband, der vielfach mit Preisen ausgezeichnet wurde und der Jahrzehnte lang nicht lieferbar war, und erscheint nun erstmals eine deutsche Ausgabe mit einem neuen Vorwort des Verlegers Claude Nori zum Entstehen sowie den damals entstandenen Texten von Salgado selbst.
Sebastião Salgado wurde 1944 in Brasilien im Bundesstaat Minas Gerais, einem der größten brasilianischen Kaffeeanbaugebiete, geboren. Nach seiner Emigration 1969 kam er nach Paris, promovierte in Wirtschaftswissenschaften und arbeitete für die International Coffee Organisation (ICO) in London. Auf seinen Arbeitsreisen nach Afrika machte er erste Fotoaufnahmen mit der Leica-Kamera seiner Frau. Das Fotografieren begeisterte ihn so sehr, dass er sich 1973 als Fotojournalist selbständig machte. Seitdem dokumentiert Salgado in selbst ausgewählten Langzeitprojekten über Jahre hinweg mittels Schwarzweißfotografien das Leben der Menschen, vor allem am unteren Ende der Gesellschaft. Er wurde mit zahlreichen Fotopreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Eugene Smith-, dem Hasselblad- und dem Oskar Barnack-Preis. Er lebt und arbeitet in Paris. Bei Knesebeck erschien bereits „Duft der Träume“ (2015).