Lozano, Luis-Martín / Juan Rafael Coronel Rivera: Diego Rivera – Sämtliche Wandgemälde

Herausgegeben von Benedikt Taschen. Fotografien von Rafael Doniz und Francisco Kochen.
Übers. a. d. Span. von Mary Black und Alice Stritt, a. d. Engl. von Uta Grosenick.
Köln: Taschen, 2017. 640 S., Hc., 24,5 x 37,2 cm, 60,00 €.
978-3-8365-6894-4
(Gegenüber der längst vergriffenen ersten Auflage von 2007 wurde das Format verkleinert und die Seitenzahl reduziert)
Wer jemals im Treppenhaus des Palacio Nacional in Mexiko-Stadt vor den riesigen Fresken Riveras gestanden hat (und womöglich versucht hat, sie zu fotografieren) wird niemals den Eindruck, den die gewaltigen Bilder und die Geschichten, die sie erzählen, vergessen können. Ebenso gefesselt ist man von den übrigen Wandgemälden, wie beispielsweise der „Sonntagsträumerei in der Alameda“ oder den Fresken im Unterrichtsministerium. Die meisten Bilder zeigen das einfache mexikanische Volk bei der Arbeit, bei ihren Festen und im Kampf um soziale Verbesserungen; dazu kommen Bilder aus der Geschichte der Eroberung Mexikos und der mexikanischen Revolution. Im Palast der schönen Künste entstand ein Wandbild, das die schöpferische, wissenschaftliche und technische Macht des Menschen und die Visionen von einer besseren Welt darstellt.
„Die ausgeblichene Jacke / hängt / ... / die dicken Arme Diego Riveras / spannend / über der Lehne / des Stuhles. / In einem braunen Topf / aus Ton / stehen die Pinsel, / daneben zeremonial / ein Federnbusch, entengrau, / als stünde der ganze Tanz / erst bevor, / als ginge es morgen weiter, / als gingen die Farben / nie unter, / als währte der Stillstand / einer solchen Vergangenheit / nur diese eine Nacht.“ Olav Münzberg, 1973, beim Besuch im Diego Rivera Museum.
Viele Kataloge, Bildbände und Monografien sind zu Diego Rivera im deutschsprachigen Raum erschienen (der erste mir bekannte Band erschien bereits 1928); Aber jetzt erst, mit diesem hier besprochenen Band mit seinen großformatigen und hervorragenden Abbildungen, erhalten wir eine Ahnung davon, welchen gewaltigen Eindruck die Wandgemälde Riveras auf die Betrachter ausübten und immer noch ausüben. Die ungezählten Detailabbildungen, aufklappbaren Gesamtansichten (die häufig so nie vor Ort sichtbar sind), die abgebildeten Vorzeichnungen und Entwürfe, sowie die umfangreiche Sammlung von Staffeleibildern und die kenntnisreichen Essays und Aufsätze verschiedener Kunsthistoriker machen dieses monumentale Werk zu einer einmaligen lustvollen und informativen Lektüre. Gegliedert ist der Band in 14 inhaltliche Schwerpunkte, denen die entsprechenden Arbeiten zugeordnet sind (z. B. „Der Kampf gegen den Faschismus“, „Gesang an die Erde und die, die sie bearbeiten“ und „Der Mensch am Scheideweg“) sowie zwei gesonderte Kapitel, die die Staffeleimalereien und Leben und Werk des Künstlers behandeln. Ein Glossar und eine Bibliographie vervollständigen diesen schwergewichtigen Band, der unverzichtbar ist für alle Leserinnen und Leser, die sich für Kunstgeschichte, vor allem aber für Land und Leute in Mexiko und deren Geschichte interessieren.
„Die ausgeblichene Jacke / hängt / ... / die dicken Arme Diego Riveras / spannend / über der Lehne / des Stuhles. / In einem braunen Topf / aus Ton / stehen die Pinsel, / daneben zeremonial / ein Federnbusch, entengrau, / als stünde der ganze Tanz / erst bevor, / als ginge es morgen weiter, / als gingen die Farben / nie unter, / als währte der Stillstand / einer solchen Vergangenheit / nur diese eine Nacht.“ Olav Münzberg, 1973, beim Besuch im Diego Rivera Museum.
Viele Kataloge, Bildbände und Monografien sind zu Diego Rivera im deutschsprachigen Raum erschienen (der erste mir bekannte Band erschien bereits 1928); Aber jetzt erst, mit diesem hier besprochenen Band mit seinen großformatigen und hervorragenden Abbildungen, erhalten wir eine Ahnung davon, welchen gewaltigen Eindruck die Wandgemälde Riveras auf die Betrachter ausübten und immer noch ausüben. Die ungezählten Detailabbildungen, aufklappbaren Gesamtansichten (die häufig so nie vor Ort sichtbar sind), die abgebildeten Vorzeichnungen und Entwürfe, sowie die umfangreiche Sammlung von Staffeleibildern und die kenntnisreichen Essays und Aufsätze verschiedener Kunsthistoriker machen dieses monumentale Werk zu einer einmaligen lustvollen und informativen Lektüre. Gegliedert ist der Band in 14 inhaltliche Schwerpunkte, denen die entsprechenden Arbeiten zugeordnet sind (z. B. „Der Kampf gegen den Faschismus“, „Gesang an die Erde und die, die sie bearbeiten“ und „Der Mensch am Scheideweg“) sowie zwei gesonderte Kapitel, die die Staffeleimalereien und Leben und Werk des Künstlers behandeln. Ein Glossar und eine Bibliographie vervollständigen diesen schwergewichtigen Band, der unverzichtbar ist für alle Leserinnen und Leser, die sich für Kunstgeschichte, vor allem aber für Land und Leute in Mexiko und deren Geschichte interessieren.
Diego María Rivera Barrientos wird am 8. Dezember 1886 in Guanajuato geboren. Im Alter von 10 Jahren tritt er in die Kunstakademie San Carlos ein und arbeitet u. a. bei dem berühmten Kupferstecher Posada. Von 1908 bis 1909 reist er mit einem Stipendium nach Frankreich, Belgien, Holland und England. Erneuter Aufenthalt in Europa in den Jahren 1911 bis 1921 (Frankreich, Spanien, Italien). 1923 beginnt er mit den Arbeiten an den Fresken im Erziehungsministerium, 1929 im Nationalpalast in Mexiko-Stadt. Von 1930 bis 1933 ist er in den USA (u. a. Arbeit am später zerstörten Wandgemälde im Rockefeller Center in New York). Von 1947 bis 1948 entsteht im Hotel del Prado das berühmte Bild: „Sonntagsträumerei in der Alameda“. Am 24. November 1957 stirbt Rivera in seinem Atelier.
Klaus Küpper zur ersten Auflage von 2007. (Bücher zu Lateinamerika)