Bibliographie der brasilianischen Literatur

Die Bibliographie der ins Deutsche übersetzten brasilianischen Literatur ist die überarbeitete und ergänzte Fortsetzung der 1994 erschienenen Ausgabe.
Sie bibliographiert die bis 30.6.2012 im deutschsprachigen Raum erschienenen selbständigen Veröffentlichungen, die Texte aus Anthologien und Periodika, die Bühnenmanuskripte, sowie Hörbücher und die Ausgaben für Sehbehinderte.
Sie dokumentiert außerdem die Ergebnisse der zwischenzeitlich erfolgten Forschungen in Archiven und Bibliotheken, insbesondere in Brasilien in den Jahren 2005 und 2011.
Alle Werke wurden autopsiert; Ausnahmen bilden einige dramatischen Dichtungen und die erstmals erfaßten Ausgaben für Sehbehinderte. Bei schwer zugänglichen Zeugnissen aus Zeitungen und Zeitschriften findet sich eine entsprechende Anmerkung.
Bibliographiert wird die sogenannte belletristische Literatur unter Einbeziehung der nicht immer eindeutig festlegbaren Arbeiten essayistischen Charakters. Fachwissenschaftliche Veröffentlichungen werden nicht erfaßt. Aufgenommen wurden ferner, wie schon oben erwähnt, dramatische Dichtungen, Hörbücher und Bücher für Sehbehinderte, allgemeine Hörbücher, Buchkunstausgaben, Unikate und Einblattdrucke.
Kuepper Bras BiblioEine Besonderheit, vor allem für Brasilien, bildet die Aufnahme von sogenannter visueller oder konkreter Poesie, die nicht übersetzt werden kann. Sie wurde gleichwohl aufgenommen, wenn sie in einer deutschsprachigen Publikation erschienen ist, auch dann, wenn der häufig beigefügte sogenannte Wortschlüssel im Einzelfall fehlt.
Die aufgenommen übersetzten oralen Zeugnisse, Märchen-, Mythen, Lieder und Literatur aus indigenen Sprachen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Auf der beigelegten CD werden erstmals alle Titel mit Buchdeckeln und – soweit vorhanden – den Schutzumschlägen möglichst aller Auflagen und Lizenzausgaben abgebildet. Die Mehrzahl der reproduzierten Abbildungen stammen aus dem Archiv für übersetzte Literatur aus Lateinamerika und der Karibik in Köln.
Mit den bibliographischen Daten wurden erfaßt:
Autor/Autorin, Herausgeber/Herausgeberin, Titel, Kategorie (z. B. Roman), Übersetzer/Übersetzerin, ggfls. Illustratoren, Originaltitel mit Ort und Jahr, Ort, Verleger, Erscheinungsjahr, Umfang, Format, ISBN, Buch- bzw. Umschlaggestalter und, soweit angegeben oder ermittelt, die Auflagenhöhe.
Analog dazu wurde mit den Angaben der Werke aus Anthologien und Periodika verfahren.
Es wurden alle Auflagen erfaßt – auch Buchklubausgaben. Bei Prosa- oder Lyriksammlungen einer/s Autorin/Autors wurden alle Einzeltitel aufgeführt.
In naher Zukunft ist die Veröffentlichung eines Nachtrags geplant, der als PDF-Datei kostenlos zur Verfügung stehen wird.

Aus der Fülle der Erkenntnisse, die der bibliographische Jäger und Sammler Küpper zutage fördert, seien hier nur einige weitere angeführt: Erstmals erfasst wurden zahlreiche in Brasilien selbst erschienene Übersetzungen von Texten aus der Kolonialzeit und aus dem 19. Jahrhundert, mit denen die deutschstämmigen Brasilianer sich die Literatur ihrer neuen Heimat anzueignen suchten, Publikationen, die in deutschen Bibliotheken keine Spuren hinterließen. Dass Predigten des Jesuitenpaters Antônio Vieira, der den Portugiesen als Portugiese und den Brasilianern als Brasilianer gilt, bereits im 18. Jahrhundert auf Deutsch erschienen, mag ebenso überraschen wie der Umstand, dass Gedichte von Cláudio Manuel da Costa, einem Mitglied der Dichterschule von Minas Gerais aus dem 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert ins Oberschwäbische übertragen wurden. Erstaunlich, wie viele Theaterstücke aufgenommen wurden, die meist in Bibliographien und Bibliothekskatalogen fehlen, weil sie lediglich als Bühnenmanuskripte bei Theaterverlagen erhältlich sind. Ähnliches gilt für Hörbücher in Blindenbibliotheken und für Hörspiele in Rundfunkanstalten. Nicht selbstverständlich für eine Übersetzungsbibliographie und daher besonders verdienstvoll ist auch die Erfassung visueller und konkreter Poesie sowie oraler Literatur, einschließlich der literatura de cordel.
Mit vorliegendem Nachschlagewerk, das gleich einem Röntgenbild die Kerndaten brasilianisch-deutscher Literaturbeziehungen − jedenfalls in einer Richtung − enthüllt, hat Klaus Küpper einen wichtigen Baustein zum ständig wachsenden Haus der Weltliteratur und zu dessen Erforschung beigesteuert.
(Aus dem Vorwort von Berthold Zilly)

Klaus Küpper: Bibliographie der brasilianischen Literatur
Prosa, Lyrik, Essay und Drama in deutscher Übersetzung.
Herausgeber: Archiv für übersetzte Literatur aus Lateinamerika und der Karibik.
Mit einem Vorwort von Berthold Zilly.
Köln: Verlag Klaus Küpper in Zusammenarbeit mit dem Verlag TFM, Frankfurt/M. 2012. XV,496 S., geb., 54,00 €.
978-3-9813005-2-9 / 978-3-939455-09-7
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